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Digital Resident aus Leidenschaft. Aber ohne dabei betriebsblind zu sein. Seit 2000 bewege ich mich als Journalist und als Trainer an den digitalen Schnittpunkten von Politik, Medien und Gesellschaft. Nützliche Links habe ich schon immer gerne geteilt.
Deutschland ist ein Einwanderungsland. Das lässt sich auch an den Zahlen des Statistischen Bundesamtes ablesen. Laut Mikrozensus 2017 haben etwa 23 Prozent der Einwohner Deutschlands einen Migrationshintergrund. Dieser Begriff umfasst Ausländer, Eingebürgerte, Aussiedler – und die Kinder dieser drei Gruppen. Die deutsche Definition ist also ziemlich weit gefasst. Der Frankfurt-Korrespondent der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ) hat Mitte dieser Woche einen aufsehenerregenden Artikel veröffentlicht, der die These aufstellt, dass die deutsche Mehrheitsgesellschaft in deutschen Großstädten ihrem Ende entgegensieht. Gebürtige Deutsche – der Autor spricht in einem Tweet, der den Artikel bewirbt, von "Urdeutschen" und "Biodeutschen" – seien bald nicht mehr in der Mehrheit, in Frankfurt am Main seien sie sogar schon in der Minderheit. Stefan Niggemeier hat damit erkennbar Bauchschmerzen und sammelt in seinem Uebermedien-Blog Beispiele, wie Rechte und Rechtsextreme den NZZ-Artikel für ihre Zwecke auszuschlachten versuchen. NZZ-Autor Michael Rasch zitiert in seinem Artikel zwar auch den Ethnologen Jens Schneider, der einen Einwand gegen den Begriff der "Mehrheitsgesellschaft" vorbringt und "ignoriert ihn dann, um auf genau dieser Kategorisierung ihren ganzen Artikel aufzubauen", wie Niggemeier schreibt. Wie immer ein lesenswertes Stück Medienkritik.
Quelle: Stefan Niggemeier Bild: Twitter uebermedien.de
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Das und wie der Text von Rechten instrumentalisiert wird, ist natürlich gewohnt wiederlich. Den Text auf Übermedien fand ich ausnahmsweise aber wenig erhellend. Er deckt hier keine Fehler auf, sondern setzt den Deutungen der Rechten etwas entgegen. Das ist für mich aber nur bedingt eine Medienkritik. Der NZZ kann man Skandalisierung vorwerfen, aber vom "Ende der Mehrheitsgesellschaft" zu sprechen erscheint mir nicht falsch, wenn man Mehrheitsgesellschaft so definiert, wie hier geschehen. Das muss man so nicht annehmen, aber man muss es auch nicht ablehnen. Ist halt eine von mehreren möglichen Definitionen, oder habe ich etwas verpasst / fehlinterpretiert?
hm. habe den Artikel quasi ein Daumen-hoch gegeben, meinte aber eigentlich die kommentierende Einleitung hier bei piqd :-)