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Medien und Gesellschaft

Die Medien verbreiten zu viele negative Fakten - dabei gibt es so viel Gutes zu berichten

Bernd Oswald
Autor, Trainer und Trendscout für digitalen Journalismus

Digital Resident aus Leidenschaft. Aber ohne dabei betriebsblind zu sein. Seit 2000 bewege ich mich als Journalist und als Trainer an den digitalen Schnittpunkten von Politik, Medien und Gesellschaft. Nützliche Links habe ich schon immer gerne geteilt.

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Bernd OswaldFreitag, 13.04.2018

Zum Wochenende habe ich einen Longread rausgesucht – von einem Mann, der vor einem Jahr gestorben ist. Hans Rosling war Professor für Internationale Gesundheit in Stockholm, noch bekannter war er als Gründer der Gapminder-Stiftung, die sich darauf spezialisiert hat, Statistiken verständlich aufzubereiten. Vor allem Statistiken, die den Fortschritt zeigen. Sein Leben lang wandte sich Rosling gegen eine zu negative Weltsicht. Und um diese beiden Phänomene geht es in dem Artikel „Die Welt wird immer besser“. Darin präsentiert Rosling 32 Statistiken, die zeigen, dass die Welt in vielerlei Hinsicht besser geworden ist: sinkende Kindersterblichkeit, steigende Alphabetisierung, weniger Katastrophentote, mehr Menschen, die in einer Demokratie leben, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Noch interessanter sind die Gedanken Roslings, etwa seine Erklärung, warum Menschen glauben, dass die Zustände auf der Welt schlechter statt besser werden.

Das hat zum großen Teil mit unserem Instinkt der Negativität zu tun, unserer Neigung, das Schlechte aufmerksamer wahrzunehmen als das Gute. Hier kommen drei Dinge zusammen: eine unzutreffende Erinnerung an die Vergangenheit, eine selektive Berichterstattung durch Journalisten und politische Aktivisten sowie das Gefühl, dass es hartherzig oder gewissenlos wäre, von Verbesserungen zu sprechen, solange es immer noch schlimme Dinge gibt.

Auch an anderer Stelle macht er die Medien dafür verantwortlich, dass wir in der Illusion ständiger Verschlechterung leben, weil sie uns ständig mit Berichten über schlimme Ereignisse in der Gegenwart versorgen.

Trotzdem war Rosling kein hoffnungsloser Optimist. Er hat sich in einer schönen Wortschöpfung als „Possibilist“ beschrieben: als einen Menschen, „der weder unbegründeten Hoffnungen anhängt noch sich durch unbegründete Befürchtungen ängstigen lässt, einen Menschen, der sich konstant der überdramatisierten Weltsicht widersetzt.“

Vielleicht täte uns allen ein bisschen mehr „Possibilismus“ gut.

Die Medien verbreiten zu viele negative Fakten - dabei gibt es so viel Gutes zu berichten

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Kommentare 1
  1. Daniela Becker
    Daniela Becker · vor mehr als 6 Jahre

    Grüße auch vom enorm-magazin.de und goodimpact.org :)

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