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Kurator'in für: Fundstücke Medien und Gesellschaft Flucht und Einwanderung Feminismen
Reporter, Kurator, Autor für deutsche und internationale Medien. Studium der Politikwissenschaft/Anthropologie. Themen: Weiße Mehrheitsgesellschaft, MENA, Autokratien, Kapitalismuskritik, Feminismus und kritische Theorie.
Diese Dokumentation diskutiert die Wurzeln rechtsextremer Parteien und Gruppierungen nach dem Zweiten Weltkrieg in Frankreich und Deutschland. Interessant aus meiner Sicht ist die Tatsache, dass in Deutschland die Spuren oft zu radikalisierten, rechten Journalisten und Autoren führen, die nach dem Fall des NS-Regimes in Europa an alte, vermeintlich glorreiche Zeiten großer deutscher oder weiß-überlegener Nationen anknüpfen wollten.
Und so wird in der Doku die Geschichte des Autors Armin Mohler nacherzählt, der sich als Paris-Korrespondent für die Wochenzeitung Die Zeit und als Gesprächspartner für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk in den 1950er und 1960er Jahren mit seinen rechtsextremen und nationalistischen Ideologien normalisieren konnte. Um ihn herum sammelten sich ehemalige NSDAP-Mitglieder und jene, die eine neue Diktatur von rechts aufbauen wollten. Der Einfluss von Mohlers Denken ist bis heute in identitären Kreisen und in der AfD zu beobachten. Alexander Gauland, Mitbegründer der AfD, war jahrzehntelang als Publizist tätig, sehr gut vernetzt und mit Chefredakteuren und Ressortleitern in vielen Mainstream-Medien befreundet, ehe er sich seinem nationalen Projekt gewidmet hat. Die Ursprünge der "Neuen Rechten" (die gar nicht so neu ist) liegen häufig in Redaktionen, an Universitäten und in intellektuellen Kreisen, die altes Gedankengut lediglich rhetorisch neu einpacken wollen. Das zeigt auch der Blick nach Frankreich in der Dokumentation.
Und so wird klar, dass auch heute kritisch auf die Normalisierung rechtsextremen Gedankenguts im Feuilleton und in ergebnisoffenen Debatten in den Medien – wenn es zum Beispiel um die Menschenwürde geht – geblickt werden muss.
Doch auch diese Doku braucht eine kleine Gebrauchsanweisung: So wird behauptet, dass die Abkehr vom christlichen Menschenbild in Europa ein Problem sei – wissend, dass auch dieses Menschenbild zu kolonialen Verbrechen beigetragen hat. An einer anderen Stelle wird (vermutlich aus Gründen der False-Balance) eine Hufeisen-Theorie in einem Nebensatz platziert. Oder: Erik Lehnert, Referent der AfD in Brandenburg und Mitglied des rechtsextremen "Instituts für Staatspolitik", taucht mit problematischen Aussagen zwischen Stimmen von unabhängigen Expert*innen und in derselben Interview-Ästhetik auf. Wenn man sich beim Schauen nicht konzentriert, könnte man dieser Doku das vorwerfen, wovor sie warnt: Eine Normalisierung rechtsextremer, neo-faschistischer und nationalistischer Gewaltfantasien als legitime Ansicht.
Quelle: arte Bild: arte www.youtube.com
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Wenn doch nur den sich weit links fühlenden Akteuren bewußt wäre, wie sehr ihr Menschenbild zu großen Menschheitsverbrechen geführt hat.
Wahrlich, man solle den Einfluss von Armin Mohler nicht unterschätzen, aber jetzt ist es die zweite Doku, die auf piqd empfohlen wird, und die ihn zu einer zentralen Figur aufbauscht. Sein Buch zur konservativen Revolution war seine Dissertation, die mehrfach aufgelegt wurde, aber momentan nur antiquarisch erhältlich ist.
Bei den beiden anderen Intellektuellen handelt es sich um andere Kaliber: Ernst Jünger schrieb ein bedeutendes Werk, das vielfach übersetzt ist und in seriösen Verlagen erscheint. Übrigens entließ Jünger Armin Mohler, der kurzzeitig sein Sekretär war, sehr schnell.
Carl Schmitt ist ein Nazitäter, aber dennoch ein bedeutender Denker, der auch viele Linke anregte. Man lese mal das Hegelbuch von Herbert Marcuse.
Das hier ist zu einfach gestrickt.