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Medien und Gesellschaft

Dialog mit Rechten? Ja, aber bitte nicht in Talkshows

Bernd Oswald
Autor, Trainer und Trendscout für digitalen Journalismus

Digital Resident aus Leidenschaft. Aber ohne dabei betriebsblind zu sein. Seit 2000 bewege ich mich als Journalist und als Trainer an den digitalen Schnittpunkten von Politik, Medien und Gesellschaft. Nützliche Links habe ich schon immer gerne geteilt.

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Bernd OswaldMontag, 18.12.2017

Immer wieder wird über die Frage diskutiert, wie groß der Einfluss der Medien auf den Aufstieg der AfD ist. Marina Weisband, ehemalige politische Geschäftsführerin der Piratenpartei, vertritt in ihrer Kolumne bei Medias Res vom Deutschlandfunk eine klare Meinung: Dialog mit Nazis ja, aber lieber privat und nicht öffentlich:

Das öffentliche Reden (die Podiumsdiskussion oder die Talkshow) haben allerdings nicht wirklich Austausch zum Ziel. Sie sind ein Schaulaufen der Meinungen.

Ein bisschen problematisch ist, dass Weisband keine genaue Abgrenzung zwischen Nazis und AfD-Politikern trifft. Für ihren Geschmack berichten die Medien zu viel über Nazis und ihr Umfeld. Gerade für die Talkshow-Verantwortlichen ist Weisbands Kolumne ein paar Gedanken wert. Ich befürchte aber, dass die Macher so viel Gefallen am institutionalisierten Streit live in der Sendung gefallen haben, dass ich da wenig ändern wird.

Dialog mit Rechten? Ja, aber bitte nicht in Talkshows

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Kommentare 3
  1. Marcus von Jordan
    Marcus von Jordan · vor 7 Jahren

    Wie immer ist auch diese totale Wahrheit zu kurz gesprungen. Sie macht es sich zu einfach. Denn der AfDler sitzt ja nicht bei Lanz und sagt, dass er Marina verbrennen will. Er würde das ja sogar weit von sich weisen und anstatt dessen von der Wahrheit faseln, die ja auch jemand sagen dürfen muss. Es ist meiner Ansicht nach nicht die Frage, ob man mit Rechten öffentlich redet, sondern worüber. Wenn man sie immer wieder festnagelt auf ihre Menschenfeindlichkeit einerseits und ihre politische Konzeptlosigkeit andererseits, dann kann das so falsch nicht sein. Besonders muss man dabei in Betracht ziehen, dass sie längst ihre eigenen Medien schaffen, in denen ihnen dann garantiert niemand mehr den Schleier wegzieht.

    1. Bernd Oswald
      Bernd Oswald · vor 7 Jahren

      das Problem ist, dass es wenige (Fernseh-)Journalisten hinbekommen, die Rechten auf ihre Menschenfeindlichkeit und Konzeptlosigkeit festzunageln. Bzw. die Rechten so geschult sind, dass sie geschickt ausweichen. Und dann bietet das Fernsehen eben doch bloß wieder eine Bühne für deren Parolen. Also ich kann da wirklich sehr gut darauf verzichten.
      Und wenn es doch einer kann wie beim ORF Armin Wolf, sieht er sich dem Vorwurf ausgesetzt, Verhöre statt Interviews zu führen. Ich bin sehr gespannt, was die neue ÖVP-FPÖ-Regierung mit dem ORF macht. Die FPÖ war auch der Vorreiter, wenn es darum geht, sich eine eigene Medienwelt zu schaffen, in der man von der "Systempresse" unabhängig ist. Trump macht ja genau das gleiche, sogar mit einer eigenen Nachrichtensendung im Netz (siehe hier: https://www.piqd.de/me...). Und die AfD ist im Netz, bzw. auf Social Media, stärker als die etablierten Parteien.

    2. Marcus von Jordan
      Marcus von Jordan · vor 7 Jahren

      @Bernd Oswald ja klar - letztlich eine Frage der journalistischen Qualität. Aber dann fordere ich lieber die, anstatt aufzugeben - denn darauf läuft Frau Weisbands Text für mich hinaus...

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