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Digital Resident aus Leidenschaft. Aber ohne dabei betriebsblind zu sein. Seit 2000 bewege ich mich als Journalist und als Trainer an den digitalen Schnittpunkten von Politik, Medien und Gesellschaft. Nützliche Links habe ich schon immer gerne geteilt.
Die Ende 2018 bekannt gewordene Relotius-Affäre hat den Spiegel viel Renommée gekostet. Intern hat sich die Redaktion auf Fehlersuche begeben und den Fall Relotius aufgearbeitet. In einem zweiten Schritt wurden die redaktionellen Standards überarbeitet: Nun hat sich der neue Chefredakteur Steffen Klusmann an die Öffentlichkeit gewandt und die neuen Spiegel-Standards veröffentlicht. Auf 76 Seiten hat die Redaktion festgehalten, wie sie arbeitet: bei der Recherche, bei der Verifikation, beim Umgang mit Fehlern. Außerdem wird die redaktionelle Unabhängigkeit definiert. Zentrale Aussagen sind innerhalb des Textes in Spiegel-Orange hervorgehoben, so zum Beispiel die drei Kernsätze zur Haltung der Redaktion:
Wesentliches darf nicht weggelassen werden.
Es geht immer zuerst um Tatsachen, nicht um deren Überhöhung oder Interpretation.
Fakten schlagen die vermeintlich literarische Qualität.
Gerade diese drei Sätze wirken wie eine direkte Redaktion auf die Pannen, die es bei der Abnahme der (teilweise) erfundenen Relotius-Reportagen gegeben hat. Die Standards "sind für alle Mitarbeiter der Spiegel-Redaktion und auch der Dokumentation verbindlich", wie Klusmann schreibt. Sie sollen künftig regelmäßig überprüft werden, damit die Leser*innen "sicher sein können, dass wir alles tun, um einen zweiten Fall Relotius bei uns zu verhindern".
Ich finde diesen Schritt gut und richtig, er nimmt die Redaktion in die Pflicht und schafft gleichzeitig Transparenz nach außen.
Quelle: Steffen Klusmann Bild: spiegel.de spiegel.de
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