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Medien und Gesellschaft

Der Journalismus stirbt nicht, er kehrt zu seinen Wurzeln zurück. Zu politischem Aktivismus.

Christoph Zensen
Informationswissenschaft, Medieninformatik, Produktmanagement

#ViewFromSomewhere #MovementJournalism

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Christoph ZensenMittwoch, 27.02.2019

Der Autor Antonio García Martínez stellt die These auf, dass die Demokratie auch ohne den modernen Zeitungsjournalismus auskommt, wie wir ihn heute aus der New York Times, dem Guardian oder der Süddeutschen kennen. Also Journalismus, der sich Werten wie Neutralität, Objektivität und Überparteilichkeit verschrieben hat.

Diese Prägung des Journalismus gibt es nämlich erst seit etwa 1900, als den Zeitungen riesige Erlöse aus der Anzeigenwerbung in den Schoß fielen.

Der Autor sieht hier auch eine ganz direkte Verbindung:

Newspapers responded by increasing the number of ads relative to content, and switched to models that went light on the political partisanship in the interest of expanding circulation.

Der Autor folgert weiter, dass der Journalismus nun – da die Werbeeinnahmen eingebrochen sind – wieder zu dem aktivistischem und parteiischem Ton zurückkehrt, den er vor dieser hundertjährigen Episode hatte.

Diese Idee ist nicht aus der Luft gegriffen, denn neuere Formate wie The Daily Wire oder The Young Turks machen keinen Hehl aus Ihrer politischen Anschauung und haben großen Erfolg damit.

Letztendlich ist es vielleicht so, wie Günter Wallraff es mal gesagt hat: "Öffentlichkeit ist der Sauerstoff der Demokratie".

Bloß Öffentlichkeit, nicht unbedingt Journalismus.

Der Journalismus stirbt nicht, er kehrt zu seinen Wurzeln zurück. Zu politischem Aktivismus.

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Kommentare 16
  1. Christoph Zensen
    Christoph Zensen · vor mehr als 5 Jahre

    Geheimpiq zum Thema:
    https://www.nytimes.co...

    Glenngreenwald diskutiert mit einem Redakteur der New York Times. Wer das noch nicht gelesen hat, unbedingt mal reinschauen.

  2. Maximilian Rosch
    Maximilian Rosch · vor mehr als 5 Jahre

    Ein weiterer interessanter piq in der Richtung dieses Themas:
    https://www.piqd.de/me...

    1. Christoph Zensen
      Christoph Zensen · vor mehr als 5 Jahre

      Ist das Gespräch hörenswert? Aus der Kurzbeschreibung hört es sich nach dem Standard-Scheiß an: Wir berichten, beobachten nur. Wir sind keine Akteure.

    2. Maximilian Rosch
      Maximilian Rosch · vor mehr als 5 Jahre

      @Christoph Zensen Ich finde es insofern interessant, zu erfahren, für welchen Journalismus Florian Harms und "T-Online" steht. Wenn du dich für den "Backstage"-Bereich des Journalismus interessierst, ist es sicher hörenswert. Viele Beispiele, wie dort gearbeitet wird. Aber nicht so meta wie deine Empfehlung.

    3. Christoph Zensen
      Christoph Zensen · vor mehr als 5 Jahre

      @Maximilian Rosch Ich habe den Podcast inzwischen auch gehört. Fand Harms aber sehr unreflektiert.

      Als er erzählte, wie er in allen anderen "Morning Breifings" schon nach 5 Folgen eine Agenda feststellen könnte. Aber er macht das jetzt ganz anders: nur Fakten.

      Eh, und was ist mit Auswahl? Wo kommen die Relevanzkriterien her?

    4. Maximilian Rosch
      Maximilian Rosch · vor mehr als 5 Jahre

      @Christoph Zensen Ich finde es gut, dass er betont, sich dabei nicht nur auf hauseigene Inhalte zu beschränken. Aber klar, wie genau er bewertet, was der "beste Inhalt" zu einem Thema ist, darauf geht er nicht näher ein. Ich muss hier aber auch zugeben, dass ich noch kein Briefing von ihm gelesen habe. Du?

    5. Christoph Zensen
      Christoph Zensen · vor mehr als 5 Jahre
  3. Nutzer gelöscht
    Nutzer gelöscht · vor fast 6 Jahre

    "By now the savvy media consumer knows to wait 24 hours before making any conclusion about a scoop, to cross-check at least a handful of sources and two dozen Twitter accounts for takes across the political spectrum."

    Das klingt toll! Aber ist es nicht so, dass z.B. die meisten facebook-User gerade mal die Überschrift lesen und dann die Inhalte einfach nach Bauchgefühl, Sympathie, Filterblase und Zugehörigkeitsgefühl weiterverbreiten?

    Auch die Auswahl der Beispiele macht mir Magengrummeln:

    Daily Kos und Politico klingen natürlich super aber ersetzt man die mal durch PI-News, Compact, Breitbart, RT-Deutsch... eben, bäh!!!!

    Parteilichkeit gerne, auch gerne über das gesamte politische Spektrum. Aber den Anspruch nach Ehrlichkeit an die Medien fallen zu lassen, puh! Auch wenn ich den Grundgedanken natürlich nachvollziehen kann.

    1. Nutzer gelöscht
      Nutzer gelöscht · vor fast 6 Jahre

      Anfügung: denn unabhängig davon, wie weit man auf der Metaebene diskutieren sollte, ob journalistische Objektivität überhaupt möglich ist, muss man auf einer ethischen Ebene ganz konkret die Frage stellen dürfen, welche gesellschaftlichen Folgen es hat, wenn das Gatekeeping nicht mehr an journalistischen Ethos, sondern an Willen, Macht und Spin gebunden ist. Wo ist dann noch ein Unterschied zwischen einfacher Parteilichkeit und Propaganda zu finden?

    2. Christoph Zensen
      Christoph Zensen · vor fast 6 Jahre

      (in Antwort auf gelöschten Kommentar) Hallo Jochen,

      ich finde deine Beschreibung sehr treffend. So ähnlich habe ich es auch letztens von Ezra Klein gehört. Es macht schon einen gehörigen Unterschied, ob ein Journalist angehalten ist, sich und seine Rolle zu reflektieren und möglichst abwägend und auf Fakten basierend zu schreiben. Von Richtern verlangt man ja auch Ähnliches ab und versucht diese Werte durch den Berufsethos und Prozessregeln zu stärken.

      Ich denke z.B. auch dass der Journalismus, wie wir ihn kennen in dem Modell des Öffentlich-Rechtlichen fortbestehen wird.

      Auf der anderen Seite bügelt dieser "neutrale" Journalismus auch oft den Aktivismus platt. Als politischer Aktivist hat man es schwer Öffentlichkeit herzustellen, weil der Journalismus lieber etwas Abstand nimmt oder stets gegen eine "andere" Seite abwägt.

      Nehmen wir die Klimakrise als Beispiel. Hier braucht es dringend einen stärker aktivistischen Journalismus, der dem Untergang nicht nur berichtend begleitet, sondern ihn aktiv bekämpft.

    3. Nutzer gelöscht
      Nutzer gelöscht · vor fast 6 Jahre

      @Christoph Zensen Ja, Berufsethos trifft's, denke ich. Das muss gewährleistet bleiben. Und dann, wie Du schon sagst, bitte deutlich mehr aktivistischen Journalismus. Das wäre schön.

    4. Christoph Zensen
      Christoph Zensen · vor fast 6 Jahre

      (in Antwort auf gelöschten Kommentar) Aber geht nicht wirklich zusammen. Wir brauchen Richter und Anwalt. Aber nicht in einer Person :)

    5. Nutzer gelöscht
      Nutzer gelöscht · vor fast 6 Jahre

      @Christoph Zensen Das verstehe ich jetzt nicht. Wie meinst Du das? Man kann doch sehr wohl entschieden für etwas eintreten und trotzdem ehrlich und gewissenhaft bleiben.

    6. Christoph Zensen
      Christoph Zensen · vor fast 6 Jahre

      (in Antwort auf gelöschten Kommentar) Das schließt sich natürlich nicht zu 100% aus, aber Confirmation Bias und Tribalsm haben einen hohen Einfluss.

      Deswegen werden Richter bei Interessenkonflikten ausgetauscht.

  4. Moritz Orendt
    Moritz Orendt · vor fast 6 Jahre

    Ja, ein sehr cooler Artikel. Wollte ihn auch schon fast piqen.

    1. Christoph Zensen
      Christoph Zensen · vor fast 6 Jahre

      Siehst du es denn auch so, dass die Reise in Richtung Modell "Ben Franklin" geht?

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