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Kurator'in für: Fundstücke Medien und Gesellschaft Flucht und Einwanderung Feminismen
Reporter, Kurator, Autor für deutsche und internationale Medien. Studium der Politikwissenschaft/Anthropologie. Themen: Weiße Mehrheitsgesellschaft, MENA, Autokratien, Kapitalismuskritik, Feminismus und kritische Theorie.
Eine neue Ausstellung im Deutschen Historischen Museum in Berlin widmet sich einer Kontinuität, die nach 1945 überall in Westdeutschland zu sehen war, vor der aber die meisten ihre Augen verschlossen oder sie sogar feierten: Künstler, die während des Nationalsozialismus dem Regime dienten, die Propaganda aufhübschten oder ihre Kunst sogar direkt dem Führer und der NSDAP widmeten, haben nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs einfach an ihre "Kunst" angeknüpft. Man kann auch nicht behaupten, dass diese Maler und Bildhauer einfach mitgelaufen sind (was ja schlimm genug wäre), sie standen ganz offiziell auf einer Liste der "Gottbegnadeten", die von Adolf Hitler und seinem Propaganda-Minister Goebbels zusammengestellt wurde. Hier nur ein Beispiel:
Hermann Kaspar hat zum Beispiel für die Meistersingerhalle in Nürnberg 1970 einen riesigen Gobelin geschaffen, Titel: "Die Frau Musica". Kaspar stand auf der Liste, er hatte die Räume der Reichskanzlei gestaltet, er war Chefausstatter des Reichsparteitagsgeländes in Nürnberg, noch heute sieht man im Haus der Kunst in München seine Hakenkreuze an der Kassettendecke hinter dem Café. Er hat die Museen mit "gesäubert" von "entarteter Kunst". Und dennoch: Dieser Großauftrag später mit dem Gobelin schien kein Problem. Eine blonde Frau mit langem Haar, alte Instrumente, Blumen. Kaspar orientierte sich thematisch nicht besonders neu. Wie viele auf der Liste.
In wichtigen Zentren der deutschen Kunstszene, wie München oder Düsseldorf, behielten die Nazi-Künstler ihre Professuren. Manchmal bewarben sie sich für neue Stellen und in ihren Bewerbungsmappen würden sie dann stolz ihre Arbeiten zwischen 1933 und 1945 auflisten. Sie bekamen diese einflussreichen Posten auch und wurden in der Bundesrepublik teilweise bis an ihr Lebensende, zumindest weit in die 1970er Jahre, gefeiert. Und es wird noch verstörender:
Einige sogenannte "Gottbegnadete" durften nach dem Krieg Mahnmale gestalten. Meist für die Opfer des Krieges, allerdings nicht für Juden. Niemand interessierte sich für den Holocaust. Nein, die trauernde Mutter eines gefallenen Soldaten, der verhungerte Flüchtling, an sie wollte man mit Denkmälern erinnern.
Diese Ausstellung wird von der deutschen Kunstkritik zuerst als überfällig und notwendig beschrieben. Es ist vielleicht eine der wichtigsten Aufklärungsangebote, die sich jede kunstinteressierte Person, anschauen sollte.
Quelle: Maria Ossowski www.rbb24.de
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