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Medien und Gesellschaft

Biometrische Bewegungsfreiheit jetzt auch in ganz Afrika – wer profitiert davon?

Magdalena Taube
Redakteurin
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Magdalena TaubeFreitag, 13.01.2017

Biometrische Reisepässe sind kein Novum mehr. Seit gut einer Dekade ist diese Technologie dabei, sich weltweit zu verbreiten. Die Verdatung des Menschen und seiner Bewegungen, die Reduktion der Staatsbürgerschaft auf persönliche Informationen und Merkmale, erreicht somit eine neue Stufe. Fast immer mit dem Sicherheitsargument begründet (Terrorismus könne so besser bekämpft werden), bringt die Einführung und Verbreitung dieser Technologie jedoch vor allem ein Benefit mit sich: Milliardengewinne für Unternehmen, die sich auf Biometrie, Flughafensicherheit und Herstellung von Pässen spezialisieren – nicht zu vergessen jene Branchen, die – daran angekoppelt – Dienstleistungen und technologische Anwendungen mit Reisedaten und Bewegungsprofilen anbieten.

Die USA machten den Anfang. Inzwischen hat sich die Ausbreitung quasi global vollzogen, hier und da verbleiben vereinzelt weiße Flecken auf der Biometrie-Weltkarte, bis auf Afrika, wo der Großteil für die Technologie noch nicht "erschlossen" ist. Gerade mal ein Dutzend Länder wenden biometrische Verfahren an.  Das soll sich nun ändern. Die African Union will noch in diesem Jahr biometrische Reisepässe verbreiten, damit im Jahr 2018 der gesamte Kontinent damit ausgestattet ist. Es ist ein ausgesprochen ambitioniertes Vorhaben, das Bewegungsfreiheit ermöglichen soll, wo sich weltweit derzeit wohl die größten Völkerwanderungen vollziehen, häufig bedingt durch Naturkatastrophen, Krisen oder Krieg.

Eine kontroverse Diskussion ist entbrannt. Sie dreht sich um Sicherheitsfragen, aber auch um politische und ökonomische Implikationen. Noch nicht auf dem Tisch ist die Frage: Wer profitiert davon? Welche Unternehmen werden Milliardengewinne einfahren, wenn all das auf den Weg gebracht wird? Und welche Gesetze werden zurechtgebogen, damit der Profitabilität dieses Unterfangens nichts mehr im Wege steht? Werden die ambitionierten, ja, utopischen Ziele letztlich dadurch nicht untergraben?

Biometrische Bewegungsfreiheit jetzt auch in ganz Afrika – wer profitiert davon?

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