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Kurator'in für: Fundstücke Medien und Gesellschaft
Mag es, gute Geschichten zu erzählen.
Mag es, gute Geschichten zu lesen.
Mag es, gute Geschichten zu teilen. Das tut er hier.
Mag es gar nicht, in der dritten Person über sich zu schreiben.
Antisemitismus ist ein brisantes und emotional aufgeladenes Thema. Tatsächlich enden viele Diskussionen, wenn eine Seite der anderen vorwirft, antisemitisch zu handeln, zu sprechen oder zu schreiben – genau dasselbe passiert bei vielen anderen "-ismen".
Deshalb finde ich es gut, dass Ronen Steinke in seinem Kommentar fast gänzlich ohne das A-Wort auskommt. Sachlich erklärt er, warum er den Aufruf für problematisch hält, den viele große Kulturinstitutionen unter dem Titel "Initiative GG 5.3 Weltoffenheit" veröffentlicht haben.
Darin protestieren die Unterzeichnerïnnen gegen die BDS-Resolution des Bundestags und angebliche Meinungsunterdrückung "durch missbräuchliche Verwendungen des Antisemitismusvorwurfs". Mit Blick auf die Kritik an Israel fordern sie: "Konfrontation und Auseinandersetzung damit müssen gerade in öffentlich geförderten Kultur- und Diskursräumen möglich sein."
Dagegen ist an sich wenig einzuwenden. Natürlich muss es möglich sein, die teils tatsächlich fragwürdige Politik von Benjamin Netanjahu und anderen israelischen Hardlinerïnnen zu kritisieren.
Das Problem nicht nur dieses Plädoyers: Genau das ist in Deutschland absolut möglich. Die Behauptung, Israelkritikerïnnen würden mundtot gemacht, gleicht dem Lamento der Rechtspopulistïnnen, ihre Meinungen würden "zensiert". Gegenrede, auch lautstarke, ist kein Sprechverbot.
Ronen nennt in seinem Text mehrere Beispiele. Mehrfach wurden Vertreterïnnen der BDS-Bewegung zu Konferenzen oder Diskussionen eingeladen – obwohl der Bundestag vergangenes Jahr den "radikalen Boykottaufruf" der Bewegung in seiner nicht bindenden Resolution verurteilte, da dieser "zur Brandmarkung israelischer Staatsbürgerinnen und Staatsbürger jüdischen Glaubens als Ganzes" führe.
Die politischen Ziele der BDS-Bewegung seien "im Großen und Ganzen diskutabel", schreibt Ronen. Indiskutabel sei nur der Gestus, mit dem sich manche, nicht alle Vertreterïnnen dieser Position zu Opfern eines angeblichen staatlichen Maulkorbs stilisierten. "Das ist kontrafaktisch. Und es nährt ein hässliches Narrativ, wonach man in Deutschland jeden kritisieren darf, nur 'die Juden' nicht."
Wer auf größerer Bühne Kritik an Israels Politik übt, der findet sich schnell in einer Diskussion wieder, die leidenschaftlicher geführt wird als viele andere Diskussionen. Das erlebt jeder Journalist, der nur ein Detail im israelisch-palästinensischen Konflikt kommentiert, egal in welche Richtung. Das liegt nicht an Resolutionen des Bundestages. Es liegt am Thema. Das bedeutet also kommunikativen Stress. Das ist aber keine Zensur. Das ist Diskurs. Das sollte Kunst, das sollte auch Wissenschaft aushalten.
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"Gegenrede, auch lautstarke, ist kein Sprechverbot" und "Es liegt am Thema. Das bedeutet also kommunikativen Stress. Das ist aber keine Zensur. Das ist Diskurs" - genau.
es ist halt leider 1 so dass - auch in Deutschland - Kritik an Israel oft nur verkappter Antisemitismus ist/wird. Und 2 dass "selbst" jüdische Mitbürger und Israelis Kritik an Israel üben. Dass wir aber in Deutschland sensibler sein sollten was wir über diese Themen sagen: über (Anti)Semitismus und über (vermeintliche) Sprachverbote...
Anstatt Antisemitismus A-Wort. Dann gibt es das N-Wort und so weiter. Sprachmüll ist das.