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"Angry German Kid": Die dunkle Seite der Viralität
Journalist, Dozent, SZ, Social Media Watchblog
Kurator'in für: Fundstücke Medien und Gesellschaft
Mag es, gute Geschichten zu erzählen.
Mag es, gute Geschichten zu lesen.
Mag es, gute Geschichten zu teilen. Das tut er hier.
Mag es gar nicht, in der dritten Person über sich zu schreiben.
Wer in seiner Jugend auf ICQ und StudiVZ chattete und sich noch an das Einwahlgeräusch von Modems erinnert, kennt das Video: Ein blonder Junge mit Brille brüllt seinen Computermonitor an, drischt auf seine Tastatur ein, schlägt um sich und rastet völlig aus. Das "Angry German Kid" ging um die Welt, Millionen Menschen lachen noch heute über den Teenager, der durchdreht, weil er "Unreal Tournament" spielen will.
Nur wenige wissen: Das Video ist inszeniert, der Junge spielt den Wutausbruch nur. Doch der Clip wird geteilt wie verrückt. Norman Kochanowski, so heißt der damals 13-Jährige, verliert nicht nur die Kontrolle über sein Video, sondern auch über sein Leben. Er wird ausgegrenzt und gemobbt, bekommt Morddrohungen und zieht sich zurück. Focus TV verbreitet üble Lügen. Schließlich ist Kochanowski so verzweifelt, dass er einen Amoklauf ankündigt, um endlich in Ruhe gelassen zu werden.
Dieser gut 20-minütige Beitrag von ZAPP zeigt eindrücklich, dass "viral gehen" auch gefährlich sein kann – und zeigt mir, dass ich besser darüber nachdenken sollte, über welche Memes ich schmunzle.
Quelle: Fritz Lüders Bild: NDR www.ndr.de
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oje. ein Meme versaut... :-(
nein ok: gut zu wissen. Es war also selbst inszeniert? O man.