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5 Prognosen für das nächste Schicksalsjahr der Medien
Redakteur
Kurator'in für: Volk und Wirtschaft Medien und Gesellschaft Technologie und Gesellschaft Fundstücke
Leitet das Digital-Team im Wirtschaftsressort der Süddeutschen Zeitung, was nicht heißt, dass er nur Nerd-Kram piqt. Studierte in Erlangen und Portland Politikwissenschaft und Amerikanistik, schrieb in Nürnberg, Berlin, New York und München. Interessiert an allem Politischen. Am Absurden sowieso. Süchtig nach Longreads.
Den klügsten Medien-Newsletter in den USA schreibt Brian Morrissey: The Rebooting. Sein Ausblick auf die Trends 2024 ist kompakt und lesenswert. Fünf Vorhersagen trifft der bestens vernetzte Morrissey für das nächste Jahr:
- Plattformen müssen Deals mit Medien schließen. Der Social-Media-Wildwest ist vorbei. Das politische Klima hat sich gedreht, Medienhäuser wollen sich nicht überrollen lassen und haben ihre Juristen in Stellung gebracht. Die KI-Modelle haben auch mit den Inhalten großen Medienseiten gelernt und so ihre Macht erlangt, deshalb müssen Google, OpenAI und Co. jetzt blechen. Die Einigung von Springer und Open AI war nur die erste von vielen, die folgen werden.
- Für Massenmedien wird es brutal. Kabelfernsehen und andere Institutionen verlieren schnell an Relevanz, viele Medienjobs werden gestrichen. Das ist eine sehr US-amerikanische Perspektive, wo die Entlassungswellen in der Branche schon seit langem viel brutaler sind als in Deutschland. Interessant wird sein, wie sich die Kandidatur von Donald Trump bei den Präsidentschaftswahlen und sein möglicher Sieg auswirken. Medien profitierten ja stark von der ersten "Staffel", wenn wir es einmal so nennen wollen.
- Substacker, Influencer und sonstige Creator treten noch stärker in den Vordergrund. Auch größere Medien sind gut beraten, auf "Gesichter" zu setzen. Der Vertrauensvorschuss, den Einzelne besitzen, ist auch deshalb nötig, weil KI-Bullshit-Inhalte das Vertrauen in das Internet als Mediensystem weiter beschädigen. Medien setzen der Macht der Plattformen ihre Kanäle, Newsletter, Homepages und Podcasts entgegen (ich frage mich: Ja, aber was kommt nach diesen Kanälen?).
- Datenschutz beendet das Cookie-Zeitalter, weshalb Medien sich vom klassischen Online-Anzeigengeschäft unabhängiger machen. Um die Verluste auszugleichen, gehen sie öfter Kooperationen mit Unternehmen ein, siehe das boomende Veranstaltungsgeschäft.
- Morrissey glaubt – und hier bin ich sehr skeptisch – an ein Web3/Krypto-Revival. Er ist optimistisch, dass der Crash vor einem Jahr und die Skandale um Sam Bankman-Fried und Konsorten ein reinigendes Gewitter waren und nun auch die Medien mit der Blockchain praktisch tolle Dinge bauen können: "Web3 will make a comeback, likely with more sober and workable solutions than the first time around." Naja, mal sehen.
Quelle: Brian Morrissey EN www.therebooting.com
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Sollte, ja müsste man als 6 Prognose den Kampf für oder gegen die Überwachung der Medien nennen?
In vielen Ländern gibt es nur noch Nischen, in der EU gibt es einen Kampf:
https://www.investigat...
Darin heißt es:
"Dokumente, die von einer Tagung des Europäischen Rates im November erhalten wurden, zeigen, dass Frankreich, Italien und Griechenland zu den sieben Regierungen gehören, die auf einer breiteren Formulierung des Europäischen Medienfreiheitsgesetzes (EMFA) bestehen, das die Verwendung von Spyware ermöglichen würde, wenn es für „nationale Sicherheit“ als notwendig erachtet würde."