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Quelle: Noras Handy fotografierte eine Seite aus: Lightning Archives: SUKA JACKET, 2016.
Geb 1980 im Saarland, dann Wurlitz Dorfkindleben mit Unterbrechungen (Los Angeles, New York City) und Umzug nach Bamberg für Abi und Studium, High School dazwischen und Arbeit fürs Leo Baeck Insitut in NYC. Magister Artium 2006. Direktorin des Internationalen Künstlerhauses Villa Concordia ab 2010.
viel Lyrik, viele Auftritte, Poetikdozenturen in Sheffield, Kiel und
Landau, Zusammenarbeiten mit Günter Baby Sommer und Philipp Scholz, Stipendien und Preise frohmachend viele. Kleine Filmschmiede mit Judith Kinitz: JuGo KiNo. Mehr?
Siehe: Www.nora-Gomringer.de
Kriege sind Weltuntergänge. Kriege – und das hat Brecht literarisiert und Charlie Wilson vorgelebt – sind auch Herde der Produktivität. So profitieren Waffenhersteller, Warme-Decken-Fabrikanten, Großkonzerne und Tätowierer. Ja, Tätowierer. Ganze Straßenzüge großer Hafenstädte haben sich dieser Hautkunst verschrieben. Und literarisiert wurden die großen Männer mit den kleinen Nadeln auch schon. Zuletzt sehr schön von John Irving in seinem Roman „Until I find you“, den ich aus Irving-Leidenschaft und aus lauter Prokrastinationsabsicht für meine Magisterarbeit las. Mein Gott – 11 Jahre ist das schon her! Lehrreich war die Lektüre. Ich lernte, dass sich Tätowierer von Fischhaut über Schweinehaut zur Menschenhaut vorwagen. Und ein befreundeter Tätowierer bestätigte mir, dass er zum Glück sehr willige und nette Freunde hatte, die ihm zu Beginn seiner Ausbildung erlaubten, auf ihnen Linien, Schattierungen, Flächengestaltungen für die sterbliche Ewigkeit zu üben. Matrosen lassen sich seit jeher tätowieren. Viele Soldaten lassen sich ein Souvenir gestalten. Kein Vietnamveteran, der nicht eine Zeichnung mitgenommen hätte. Auf der Seele, auf der Haut. Sicherlich spielt das Aushalten von Schmerz eine Rolle, das gemeinsame Ritual, das Zusammengehörigkeitsgefühl durch das Be-zeichnet sein. In Japan sind amerikanische Streitkräfte im ganzen Land stationiert. Da man im kaiserlichen Nippon wenig auf’s Tätowieren gibt, ja es eigentlich komplett der Mafia zuschreibt und mit Tattoos jeder Art zum Beispiel auch nicht ins Schwimmbad darf, hat sich ein anderer Weg gefunden, Bleibendes mit der Nadel zu schaffen. Man stickt auf Stoff. Kaum ein GI, der nach seinem Weggang aus Japan nach dem 2. Weltkrieg nicht eine prachtvoll bestickte Jacke mitgebracht hätte in die guten alten US of A. Manche ließen ihre Jacken „ihren Mädels“ zurück oder den fraternisierten Kumpels rund um die Stützpunkte und so gab es immer mehr Japaner, die anfingen, die Sukajan - oder kurz: - Suka Jackets zu tragen. Die Jacken sprechen in ihrer schimmernden Satinstofflichkeit von stundenlanger detaillierter Stickarbeit. Drachen, Tiger, Kraniche, Landkarten und Städte- und Divisionsnamen, Vulkane und Berge und neuerdings häufig: Falken und Koi-Karpfen zieren die Front- und Rückseiten der Jacken. Herrliche Arbeiten, die von Aufenthalten amerikanischer Fremder in fremdem Land zeugen. Heute sind die Jacken begehrte Vintage-Artikel. Ich selbst besitze sicher 6 verschiedene und kann mich gar nicht satt sehen an ihren Illustrationen. Die Mafia hat diese Jacken, ebenso wie das Tätowieren mittlerweile adoptiert. Und es gilt hier die Häufung: wer beides trägt, den Karpfen auf der Haut und auf der Jacke, der steht der Mafia nahe. Aber das sind Annahmen einer Suka-Besessenen. Der Katalog aus Japan ermöglicht einen Blick auf die Farben- und Formenvielfalt, Reinblättern erzählt von verwehten Träumen und Verletzungen junger Männer und heute mehr denn je, vom ewigen Wunsch, größer zu sein, als man ist. ----Lightning Archives: SUKA JACKET, 2016.
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