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*1966 in Karl-Marx-Stadt
Studium in Leipzig und Frankfurt am Main
Redakteur bei EDIT und Ostraghege
freier Autor
letzte Veröffentlichungen: Kaiseralbum (Verlagshaus Berlin), Das Modell (Edition Nautilus), Die Rückkehr der Tiere (Verlagshaus Berlin)
Im letzten Herbst sind (mindestens) zwei spannende Bücher erschienen, die sich auf geradezu gegensätzliche Weise mit der Marx'schen Theorie und dem Marxismus auseinandersetzen. McKenzie Wark, Autor und Theoretikerin, in New York lebend, setzt sich in ihrem Buch „Das Kapital ist tot“ mit der gegenwärtigen ökonomischen Situation auseinander. Sie geht davon aus, dass die Produktivkräfte sich seit der Veröffentlichung des Marx'schen Hauptwerks rasant entwickelt, oder zumindest verändert haben, dass die Produktionsbedingungen, zu denen letztlich alle Verhältnisse gehören, in denen und unter denen produziert wird. Aufgrund dieser Entwicklung und nicht zuletzt aufgrund der durchgreifenden Digitalisierung verlören die Marx'schen Begriffe ihr erklärendes Potenzial. Das soll aber nicht bedeuten, dass Ausbeutung als grundlegendes Verhältnis der gesellschaftlichen Reichtumsproduktion sich erledigt hätte, sondern sie hat Formen angenommen, die sie den klassischen überlieferten Sichtweisen entziehen.
In ihrer Einleitung schreibt sie:
"Das Marxkorpus wird im Rahmen einer Überlieferungstextolatrie gelesen, in der scholastische Verfahren der Zitation, Exegese und Interpretation zum Einsatz kommen die ursprünglich für religiöse Texte entwickelt wurden. Und so überrascht es nicht, dass der Marxismus zu einer Nebenform der (protestantischen) Religion geworden ist -- zu einer langweiligen Religion mit ausgedehnten Predigten und reichlich Schriftkommentar."
Dem will sie eine aktuelle Analyse entgegensetzen, und sie macht das auch. Es steht gewissermaßen an, um im Marx'schen Bild zu bleiben, die neue Melodie der veränderten Verhältnisse zu lernen, und ihnen diese vorzupfeifen, um sie zum tanzen zu bringen.
Judith Butler Buch „Marx ökologisch“ birgt den Text eines Vortrags den Butler 2019 im Rahmen ihrer Marx Lectures gehalten hat, und das Buch dokumentiert auch die anschließende Diskussion.
Judith Butler macht im Grunde das, was Wark der Marxologie ankreidet, während sie versucht, eine Terminologie für einen Postkapitalismus zu entwickeln, der sich aus der Formation des Kapitalismus herausgeschält hat. Genesis und Geltung. Beide Fragen sind gegeneinander konstitutiv.
Butler geht in ihren Pariser Marxlektüren zurück in die Genese des Marx'schen ökonomischen Denkens in die Zeit vor seiner Arbeit am Hauptwerk, in die Zeit also der Pariser Manuskripte, auch Ökonomisch-philosophischen Manuskripte und in die Zeit der Grundrisse zur Kritik der politischen Ökonomie, in die Zeit der Vierziger Jahre also des vorvergangenen Jahrhunderts. Sie beleuchtet diese Arbeiten, in dem sie sie mit der Rezeption durch Althusser und andere vor allem französischer Theoretiker in der Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts konfrontiert. Dabei arbeitet sie aus den Texten ein Naturverständnis heraus, das verblüffend zeitgemäß sich darstellt und gerade in Zeiten des Anthropozäns seine Brauchbarkeit erweisen könnte.
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