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Kurator'in für: Flucht und Einwanderung Literatur Fundstücke Zeit und Geschichte
Dissertation über John Berger (Dr. phil.). Seine Essays und Interviews, seine Reportagen und Rezensionen erscheinen u. a. in Neue Zürcher Zeitung, Blätter für deutsche und internationale Politik, Sinn und Form, Jacobin und Lettre International. Als Historiker wertet er den in der Berliner Staatsbibliothek vorliegenden Nachlass seines Vaters aus. So erschienen »Die Bismarcks. Eine preußische Familiensaga vom Mittelalter bis heute« (2010, zusammen mit Ernst Engelberg) oder die von ihm herausgegebene Neuedition von Ernst Engelbergs »Bismarck. Sturm über Europa« (2014). Als Buchautor publizierte er zuletzt das literarische Sachbuch »An den Rändern Europas« (2021).
Es gibt sie noch, eine prägnante deutschsprachige Serie, die sogar noch einen Jahrhundert, nein, Jahrtausendautor zum Gegenstand hat.
Eine Biopic-Serie zum 100. Todestag - da klingen laut und hell die Alarmglocken, wo doch viele wissen: Die meisten historischen Serie kranken daran, dass viele Filmemacher zu wenig von der Geschichte verstehen. Da ich einmal als historischer Berater arbeitete, weiß ich, wovon ich schreibe. Aber... diesmal ist es anders.
So wird die Miniserie angekündigt:
Kafkas Schriften sind seltsam und dunkel, seine Persönlichkeit ist kompliziert, sein Einfluss unvermindert. Doch ohne seinen besten Freund hätte die Welt nie von ihm erfahren. Franz Kafka (Joel Basman), geboren 1883 in Prag, ist ein komplizierter Mann: Mit den Frauen hat er es nicht leicht, ins Büro geht er ungern, und sein tyrannischer Vater Hermann (Nicholas Ofczarek) macht ihm das Leben schwer. Seine Leidenschaft ist das Schreiben – Nacht für Nacht arbeitet er an seinen dunklen Geschichten. Franz’ bester Freund, der Autor Max Brod (David Kross), glaubt fest an Kafkas Genie und tut alles, um ihn als Schriftsteller bekannt zu machen – auch gegen dessen Willen. Das Genie Kafkas wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt.
Und hier ein Gespräch zwei der zentralen Macher der Serie, Daniel Kehlmann und David Schalko, mit Knut Elstermann.
Die Rezensionen sind überwiegend positiv. Hier die von Chris Schinke in der taz, in der es heißt:
Reiner Stachs dreibändige Kafka-Biografie adaptiert Schriftsteller Daniel Kehlmann dabei zu einem fulminanten Drehbuch, dessen glänzende Dialogpassagen es verstehen, einen Ton zwischen literarischer Künstlichkeit und pointierter Alltagssprache zu finden. Schalkos und Kehlmanns „Kafka“ setzt hierbei Maßstäbe für künftige Biopic-Serien.
Im Retroteil der ARD-Mediathek gibt es ein fulminantes Gespräch, das Friedrich Luft mit Max Brod führte, in dem es auch um Franz Kafka geht. Dieser Teil spielt, stark verfremdet und dramatisiert, auch in der Miniserie eine tragende Rolle.
Da die Miniserie auf der mehrbändigen Kafka-Biographie von Reiner Stach, die als Standardwerk gilt, basiert, ist es sinnvoll sich dieser Zuzuwenden: Hier erläutert Reiner Stach auf seiner Webseite sein Herangehen.
Leicht war es nicht, diese aufwendige Serie zu finanzieren. Im Gespräch berichtet der Regisseur David Schalko davon.
Kafka hat sein Leben lang gerungen, zuforderst mit sich selbst. Saß er in einem Raum mit Freunden, die voller Überzeugung ihre Ansichten vortrugen, über das Jüdische, die Nation, den Sozialismus, den Zionismus, notierte er lapidar; „Meine Verwirrung.“ Er rang mit seinem Vater, der Familie, von der er dann doch nie länger loskam. „Ich, der ich meistens unselbständig war, habe ein unendliches Verlangen nach Selbständigkeit, Unabhängigkeit, Freiheit nach allen Seiten.“ Kafka „verlässt das väterliche Haus niemals auf Dauer, heiratet nicht, gründet keine Familie, sammelt keinen Besitz, schafft sich im bürgerlichen Sinn keine eigene Existenz“ (Peter-André Alt).
Quelle: David Schalko, Daniel Kehlmann, Chris Schinke, Max Brod, Friedrich Luft, Robert Misik u. a. Bild: ARD www.ardmediathek.de
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Danke. Das werd ich mir ansehen …..
In der FAZ lobt Sandra Kegel: "Dass „Kafka“ unter der Last der Stars und dem enigmatischen Mann im Zentrum, dessen Name Adjektiv wurde, nicht scheitert wie die Prager Asbestfirma, die Kafka auf Drängen des Vaters mit seinem Schwager gründen musste, hat viel mit richtigen Entscheidungen zu tun, die hier getroffen wurden." https://www.faz.net/ak...