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Liebe, Sex und Wir

Zusammensein, ohne sich festzulegen: die „Nicht-Beziehung" als neuer Trend in Liebesdingen

Antje Schrupp
Politikwissenschaftlerin, Journalistin
Zum Kurator'innen-Profil
Antje SchruppDienstag, 27.09.2016

Ganz früher musste man noch heiraten, bevor es ins Bett ging. Später war man immerhin offiziell „zusammen", wenn man eine bestimmte Person über längere Zeit regelmäßig traf, mit ihr Sex hatte, viel Zeit miteinander verbrachte. 

Heute hingegen führt man „Nicht-Beziehungen": Man hat also zwar Sex, trifft sich häufig und redet viel und lang, aber man nennt das nicht „Beziehung". Was den Vorteil hat, dass man jederzeit gehen kann, ohne „Schluss machen" zu müssen. „No hard feelings", ja?

Natürlich ist der Vorteil gleichzeitig auch der Nachteil, je nachdem von welcher Warte man drauf blickt. Denn auf Nicht-Beziehungen kann man sich auch nicht verlassen. Der oder die andere kann jederzeit weg sein. Aber vielleicht ist das auch nur konsequentes Liebesverhalten in einer Generation, der von Anfang an Unsicherheit zugemutet und höchste Flexibilität abverlangt wurde, für die das Prekäre einfach Normalität ist.

„Die Nicht-Beziehung", schreibt die Autorin des Arikels, „ist das Zalando der Liebe. Der Rücksendeaufkleber klebt quasi schon drauf." Ich lese das und bin irgendwie froh, ganz altmodisch verheiratet zu sein.

Zusammensein, ohne sich festzulegen: die „Nicht-Beziehung" als neuer Trend in Liebesdingen

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