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Als psychologische Beraterin unterstütze ich alleinstehende Personen mit Kinderwunsch, baue ein Informationsportal für Co-Elternschaft auf und engagiere mich ehrenamtlich bei Solomütter Deutschland e.V.
Silvia Follmann schreibt vom Leid der Männer, wenn Frauen aus männlicher Perspektive in die machtvollere (mehr verdienende) Position in einer Beziehung kommen, bezugnehmend auf Joanna Syrdas Studie:
Die Studie kommt zum Ergebnis, dass Männer am zufriedensten sind, wenn ihre Frauen 40 Prozent zum Haushaltseinkommen beitragen. Wenn es aber darüber hinausgeht, geht’s bergab mit dem Befinden der befragten Männer. Und verdienen ihre Frauen wesentlich mehr als sie, kommt die Krise: Die Männer werden deprimiert, traurig und fühlen sich wertlos. Die Ökonomin und Autorin der Studie, Joanna Syrda, interpretiert das steigende Stresslevel der weniger verdienenden Männer so, dass sich dadurch die Machtverhältnisse in Beziehungen ändern würden. Zudem hätten die Männer mit der gesellschaftlichen Erwartung an sie zu kämpfen, die Hauptversorger in Beziehungen sein zu müssen. Es hakt also an den üblichen Männlichkeitsvorstellungen.
Noch immer ist die klassische Rollenverteilung die Norm und solange nicht auch Männer eine Emanzipation von dem ihnen zugeschriebenen Rollenbild erfahren, werden wir nicht weiterkommen auf dem Weg zu gleichberechtigten Beziehung, gleichen Einkommen und gleichberechtigter Elternschaft. Gleichberechtigung auf allen Ebenen ist leider noch ziemlich weit weg.
Die gute Nachricht für Männer, die eher schlecht damit zurechtkommen, dass ihre PartnerIn mehr verdienen könnte: die ZEIT schreibt Anfang Dezember über die Entwicklung des Gender-Pay-Gaps:
Die Verdienstlücke zwischen Frauen und Männern schrumpft in Deutschland nur langsam. Weibliche Beschäftigte erhielten im Jahr 2019 durchschnittlich 19 Prozent weniger Entgelt als ihre männlichen Kollegen, teilte das Statistische Bundesamt mit. Der sogenannte Gender-Pay- Gap – die Differenz der durchschnittlichen Bruttostundenverdienste von Männern und Frauen – ist damit im Vergleich zum Jahr davor um lediglich einen Prozentpunkt kleiner geworden.
Sollte es in diesem Tempo weitergehen, haben alle noch viel Zeit, sich an neue gesellschaftliche Rollenbilder zu gewöhnen, wobei natürlich zu befürchten bleibt, dass eine Umgewöhnung als nicht nötig erachtet wird.
Wie sehr der Kontrollverlust über Frauen von Männern als Gefahr gesehen werden kann, zeigt der Artikel „Wenn Männer Frauen für krank erklären“ auf pinkstinks.de:
Dass ein Herzinfarkt bei Frauen oft völlig anders aussieht als bei Männern, sie in zu wenig klinische Studien aufgenommen werden und Medikamente bei ihnen anders wirken können, spricht sich allmählich rum und das ist gut so. Der sogenannte Gender Data Gap (also die Lücke in der Datenmenge, die über Frauen und Männer zugunsten letztgenannter erhoben wird) ist real und muss dringend geschlossen werden. Worüber aber, wenn überhaupt, viel zu wenig gesprochen wird, ist die Tatsache, dass es eine erschreckende Anzahl von Krankheiten, Syndromen, und psychischen Verfasstheiten gibt, die sich Männer ausgedacht haben, um das ihnen nicht genehme Verhalten von Frauen zu pathologisieren, sie gefügig zu machen, zu diskreditieren oder zum Schweigen zu bringen.
Die bekannteste Art, Frauen zu diskreditieren, ist das Gaslighting, bei dem das Opfer gezielt manipuliert wird.
„Gaslighter“ versuchen ihr „Opfer“ oft in negative Geschichten zu verstricken, indem sie in ihrer Gegenwart nur negative (und oft unwahre) Dinge über ihr Gegenüber zur Sprache bringen. So gerät die andere Person in Erklärungsnot und es wird der Anschein erweckt, dass sie verrückt ist und sich rechtfertigen muss.
Die Liste der Krankheiten, die Frauen angedichtet wurden und werden, ist lang und ziemlich erschreckend. Zum Glück rückt auch das, zusammen mit dem Gender Data Gap, immer mehr ins Bewusstsein, denn dass Medikamente nur für 50% der Bevölkerung hergestellt und getestet werden, ist nicht haltbar.
Silvia Follmann bleibt trotz des langen Weges, den wir alle noch gehen müssen, zuversichtlich:
Wenn Frauen von Beginn der Beziehung an mehr Geld verdienen, tritt dieser negative Effekt auf Männer gar nicht ein. Ich würde sagen: ein wunderbares weiteres Argument (neben der absoluten Selbstverständlichkeit), dass der Gender-Pay-Gap endlich geschlossen und – wahrscheinlich noch sehr viel wichtiger – das Ehegattensplitting abgeschafft wird. Es kommt eurer Gesundheit zugute, liebe Männer! Yay. Und der von Frauen sowieso, denn die übernehmen bekanntermaßen ein Mehr an Gefühlsarbeit in Beziehungen und müssen sich so nicht mehr um deprimierte Tröpfe kümmern, die Angst vor der Unabhängigkeit ihrer Partnerinnen haben. Win-Win.
Quelle: Silvia Follmann editionf.com
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"Es hakt also an den üblichen Männlichkeitsvorstellungen."
Das ist so. Nur werden *diese* Vorstellungen ja nicht nur von Männern weitergetragen, sondern auch von vielen Frauen und ihren Erwartungen an ihre Partner. Und *dieser* Aspekt, der übrigens schon im Abstract der Studie mit Hinweis auf die Unterschiedlichkeit des subjektiven Stresses von Männern in Partnerschaften, in denen sie *von Anfang an* weniger verdient haben, angesprochen wird, fällt in dieser Diskussion zumeist zugunsten der üblichen Verdächtigen der Genderdiskussion hinten runter. Vermutlich geht es denen, die im Laufe der Beziehung weniger verdienen weniger um die "Macht", was auch immer das sein soll, sondern darum, dass sie Angst haben, von einer Frau, ihrer Partnerin, nicht mehr als Mann angesehen zu werden, wenn sie nicht mehr verdienen. Ob das tatsächlich so ist oder nicht, wer weiß. Aber die Unterschiedlichkeit der Ergebnisse von Paaren, die von Anfang an davon ausgegangen sind, dass das Verhältnis so bleibt, und solchen, bei denen es sich zugunsten der Frauen verändert hat, ist doch aufschlussreich.
Es wird Zeit, auch darüber zu reden, welche Verantwortung weibliche Erwartungen an männliches Verhalten auf dieses haben.