sharing is caring
ist wirklich so!
Vielen Dank fürs Teilen!
Kluge Köpfe filtern für dich relevante Beiträge aus dem Netz.
Entdecke handverlesene Artikel, Videos und Audios zu deinen Themen.
Kurator'in für: Fundstücke Liebe, Sex und Wir Kopf und Körper
Theresa Bäuerlein schreibt am liebsten über die Hintergründe gesellschaftlicher Phänomene für verschiedene deutsche Medien. Themen, die sie dabei immer wieder faszinieren, sind Liebe und Sex mitsamt der dazugehörigen Industrie und Ernährungsfragen. Genau so gerne gräbt sie sich aber in jedes andere Thema ein, das ihren Kopf zum Surren bringt.
Kyl und Brent haben sich etwas ziemlich Mutiges getraut: Sie haben ihrem Kind bei der Geburt kein Geschlecht zugewiesen und versucht, es weder als Jungen, noch als Mädchen zu erziehen, bis es seine eigene Entscheidung trifft. Das ist natürlich gar nicht so einfach. Gar nicht so sehr des Kindes wegen, das gut klarzukommen scheint, sondern wegen der Umgebung, die sich darauf einlassen muss.
Eine Freundin der Mutter sagt ihr allerdings etwas sehr interessantes: Sie erzählt, am Anfang hätte sie gedacht, genderneutrale Erziehung sei wahnsinnig anstrengend. Aber eigentlich finde sie es vielleicht sogar noch anstrengender, ihre Tochter nicht in Mädchenklischees pressen zu lassen.
Übrigens: Zoomer, das Kind von Kyl und Brent, hat sich mit vier Jahren tatsächlich selbst einem Geschlecht zugeordnet. Die Autorin verrät aber nicht, welches es ist.
Quelle: Kyl Myers Bild: Lindsay D’Addato ... EN time.com
Bleib immer informiert! Hier gibt's den Kanal Liebe, Sex und Wir als Newsletter.
Einfach die Hörempfehlungen unserer Kurator'innen als Feed in deinem Podcatcher abonnieren. Fertig ist das Ohrenglück!
Öffne deinen Podcast Feed in AntennaPod:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Downcast:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Instacast:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Podgrasp:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Bitte kopiere die URL und füge sie in deine
Podcast- oder RSS-APP ein.
Wenn du fertig bist,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in gpodder.net:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Pocket Casts:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Soweit ich es verstanden habe, hat ersie selbst mit 4 sich zugeordnet. Ich habe meinen Piaget etc. so in Erinnerung dass das auch ziemlich genau die zeit ist in der ein Kind "seine" Geschlechtlichkeit und die der anderen anfängt zu erkennen. Und so witzig das mit den gummibärchen unten klang: Kinder kenne ich eigentlich in den ersten Jahren und auch oft darüberhinaus so: Mädchen Jungs unterscheiden sich im Grunde nur im Namen und vielleicht noch der Kleidung. Das was die erwachsenen darin zu sehen glauben, ist für Kinder oft unverständlich. Mir ging es als Kind jedenfalls so. klar es gab penisse und "nicht penisse", aber sonst?
Natürlich gab es auch bei uns rollenklischees - aber kurioserweise erscheint es mir damit in den letzten wasweisich 15 Jahren weitaus schlimmer geworden zu sein. Rosa-Blau-Zuordnungen fielen und fallen mir heute viel mehr auf. In unserer Kindheit hat vielleicht kaum ein junge was rosanes getragen - aber heute scheinen sich die Mädchen nicht mal mehr trauen zu können, kein (!) rosa zu tragen!
nun gut.
ich kann diese spezielle Erziehung und diese Familie mit Zoomer nicht beurteilen.
halte aber die Idee dahinter für ...schön. Für rührend. ja Kinder brauchen eine stabile basis. Aber ob das unbedingt bedeuten muss, es immer schon binär zu erziehen? kein Druck wäre doch ein anfang. Ein Name der die Wahl lässt. Eine Familie die nicht "du bist halt ein richtiger Junge/ du bist wirklich ein süßes Mädchen" verbreitet. Ein Kind dem man vermittelt dass es sein kann wie es möchte. Du kannst ein cooler Junge sein und mit Puppen spielen. du kletterst auf Bäume und machst dich gern schmutzig? Dann bist du eben so ein Mädchen :-).
Offensichtlich scheint so eine Entwicklung ja doch zu einer eindeutigen Entscheidung zu führen was das 'eigene' Geschlecht betrifft. Eigentlich war das auch zu erwarten: nur eine kleine Minderheit der Menschen fühlen sich im eigenen Körper falsch (und von denen vielleicht einige auch nur wegen der für sie unangenehmen Rollenzuschreibungen). wenn also der Großteil sowieso cis ist/wird, wieso diesen/uns nicht beibringen, dass man sich voll als Frau fühlen kann und dennoch nicht dem Klischee 'Frau' entsprechenden muss?
puh. :-) ich habe gerade beim Schreiben meine Gedanken. ..vervollständigt. meaculpa
Bitte nicht missverstehen, ich bin kein großer Freund klassischer Geschlechterrollenstereotype, aber die in diesem Artikel dargestellte Erziehungsmethode erscheint mir mehr als fragwürdig.
Marcus hat da einiges schon adressiert, ich möchte 2 Punkte etwas nachschärfen.
Der erste ist ziemlich eindeutig entwicklungspsychlogischer Natur: Kinder brauchen u.a. emotionale und kognitive Stabilität und Sicherheit (nach aktuellem Erkenntnisstand jedenfalls). Dies bedeutet klare Strukturen, sowohl verhaltenspraktisch, als auch semantisch. Wenn ein Kind mit Denkmustern und Sinnordnungen groß wird, die in eklatantem Kontrast zur erlebten Alltagswirklichkeit stehen und wenn es jene Alltagswirklichkeit als relativ stabil, die familieninterne Wirklichkeit jedoch als volatil erlebt, kann ich mir das nicht mit einem guten Ende vorstellen. "Labormaus" trifft es ziemlich gut.
Sich selbst für ein Geschlecht entscheiden?! Mit 4?! Welch krasse fundamentalepistemische Urteilskompetenz wird denn diesem im besten und respektvollsten Wortsinn unmündigem Kind zugemutet?
Denn: diese Frage rührt an der ureigensten Selbstdeutung des Menschen. Wenige können überhaupt von sich behaupten, eine solche Entscheidung wahrlich ausbalanciert getroffen haben zu können.
Mir scheint hier eher das Bedürfnis der Eltern dominant zu sein, das Kind frei von sonstwelchen destruktiven Narrativen und Frames zu erziehen.
Aber sich mit eben diesen auseinanderzusetzen und sich ggf. von diesen zu emanzipieren muss doch immer auch Prozess und Resultat langjähriger, bewusster Reflexion und Persönlichkeitsentwicklung sein, auf der Basis eines stabilen Selbstbewusstseins im Idealfall. Ich kann mein Kind doch liebevoll und achtsam erziehen und ihm so sämtliche Tools mit auf den Weg geben, um derartige Entscheidungen einst treffen zu können.
Denn hier kommt der zweite Punkt ins Spiel: ohne diese grundsätzliche Stabilität, glaube ich, gelingt gar nichts. Ich muss wissen, wovon ich rede und denke. Ich brauche einen Standpunkt, um einen Standpunkt zu negieren.
Also Deutungssicherheit. Sonst könnten sich Menschen überhaupt nicht mit der Kontingenz des Daseins in konstruktiver Weise auseinandersetzen.
All unser Denken und Handeln basiert notwendigerweise auf vordeterminierten Konzepten (die natürlich im Laufe der Persönlichkeitsentwicklung hinterfragt werden können). Defacto ist ja bekanntlich die gesamte soziale Wirklichkeit mit all ihren symbolischen Formen eine Art Konstruktion. Wir reproduzieren und operieren mit Begriffen, deren Bedeutung sich unserem Zugriff entzieht. Bei unzähligen anderen Denkmustern tun dies die Eltern im gepiqten Artikel ja auch. Nun ist aber die Geschlechtsidentität zumindest in der aktuellen Version sozialer Wirklichkeit eine existenzielle und zentrale Ordnungskategorie.
Diese Ordnung im Laufe des Lebens partiell zu hinterfragen, ist Teil kultureller Dynamik.
Sie aber einem Kleinkind vorzuenthalten ist, meiner bescheidenen Meinung nach, schlicht verantwortungslos, ja eigentlich fanatisch.
Wahnsinnig interessant. Unbedingt lesen.
Aber - omg...das macht mich irgendwie echt fertig und mindestens 5x hab ich mir beim Lesen gedacht "ist euer Kind eure verdammte Labormaus oder was?".
Irgendwie klingt das theoretisch alles sehr hübsch, aber im Artikel finde ich klingt das an vielen Stellen furchtbar verkopft und übergriffig...
" Zoomer understands that some girls have penises and some boys have vulvas, and some intersex kids have vulvas and testes. Zoomer knows some daddies get pregnant and some nonbinary parents are called Zazas. (...) Because Zoomer has been raised with a focus on inclusivity, they have an instinct to make everyone feel welcome. When a character on a kids’ show says, “Hello, boys and girls!” Zoomer adds, “And nonbinary pals!”
...bei einer/em 4Jährigen? Echt?
Irgendwie stelle ich mir vor, dass das auf jeden Fall zu viel Irritation und Verunsicherung führt und gebe nicht viel darauf, wenn die Experimentleiterin / Mutter das Gegenteil beteuert. Andere Kinder werden doch fragen und "they" wird ja sehen, dass es diese zwei Gruppen gibt und vielleicht einen noch viel größeren Druck verspüren, sich zu entscheiden?
Das hier entgegen klingt wieder sehr schlüssig für mich:
"A friend of mine recently told me when she first found out how we were going to parent, she thought, That’s going to be endless work for Kyl. “But now I actually think that you are so lucky and had some great foresight,” she said. “I spend so much of my time tearing the walls down that people are trying to build around my daughters. People aren’t trying to build walls around Zoomer because they don’t know which walls to build.”
Muss man Geschlechtergrenzen so völlig auflösen, um gewaltvolle Stereotype zu vermeiden? Ich hoffe irgendwie, dass das nicht so ist, sondern dass man Menschen so erziehen kann, dass man sie vor den größten Übergriffen schützt und ihnen Werkzeuge gibt, um selbstbewusst und stark zu entscheiden.