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Was wir aus der Popkultur der 90er über Sex gelernt haben
Journalistin. Autorin. Seit (gefühlt) schon immer.
Kurator'in für: Fundstücke Liebe, Sex und Wir Kopf und Körper
Theresa Bäuerlein schreibt am liebsten über die Hintergründe gesellschaftlicher Phänomene für verschiedene deutsche Medien. Themen, die sie dabei immer wieder faszinieren, sind Liebe und Sex mitsamt der dazugehörigen Industrie und Ernährungsfragen. Genau so gerne gräbt sie sich aber in jedes andere Thema ein, das ihren Kopf zum Surren bringt.
Die Popkultur der 90er Jahre hat viel angerichtet, was unser Verständnis von Sex und Beziehungen betrifft. Das gilt besonders für Frauen. In diesem Interview spricht die Sexualpädagogin und Bestsellerautorin Emily Nagoski über den Einfluss dieser Ära, die von Hits wie „American Pie“ und „There’s Something About Mary” geprägt war. Erinnert sich noch jemand an die Sperma-Frisur von Cameron Diaz?
Nagoski, Jahrgang 1977, erklärt, wie ihre eigene sexuelle Erziehung durch eine Kombination aus Frauenzeitschriften und Liebesromanen beeinflusst wurde. „Als ich dann sexuelle Beziehungen hatte, ging ich davon aus, dass es meine Aufgabe sei, Lust zu bereiten, ohne darauf zu achten, ob sich etwas tatsächlich angenehm anfühlt oder nicht“, erzählt sie.
Viele Mythen aus dieser Zeit wirken noch heute weiter, wie die Vorstellung davon, dass es der Job von Frauen ist, Männern Erleichterung zu verschaffen, wenn sie „blaue Eier“ kriegen (früher nannte man das „Kavaliersschmerzen“). Und selbst unter Fachleuten gibt es noch welche, die meinen, wer masturbiert, könne mit Partner:innen schwerer zum Orgasmus kommt.
Obwohl sie Expertin für sexuelle Gesundheit ist, gibt Nagoski zu, dass selbst sie manchmal in kulturelle Fallen zum Thema Sex tappt, was zeigt, wie weit verbreitet diese Erzählungen sein können. Sie betont, wie wichtig vielfältige Geschichten und genaue Informationen sind, um sich von diesen Skripten zu befreien. „Die Popkultur ist so mächtig, weil sie in unseren Köpfen Erzählungen darüber verankert, wie Sex zu funktionieren hat“, sagt sie. Und:
98,9 Prozent meiner Arbeit besteht darin zu sagen: 'Was du [über Sex] gelernt hast? Das ist nicht wahr.'“
Quelle: Jessica Bennett Bild: Substance/Jessica... EN jessicabennett.substack.com
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