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Liebe, Sex und Wir

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Was haben Frauen von Gigolos?

Journalistin. Autorin. Seit (gefühlt) schon immer.

Kurator'in für: Fundstücke Liebe, Sex und Wir Kopf und Körper

Theresa Bäuerlein schreibt am liebsten über die Hintergründe gesellschaftlicher Phänomene für verschiedene deutsche Medien. Themen, die sie dabei immer wieder faszinieren, sind Liebe und Sex mitsamt der dazugehörigen Industrie und Ernährungsfragen. Genau so gerne gräbt sie sich aber in jedes andere Thema ein, das ihren Kopf zum Surren bringt.

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Theresa Bäuerlein

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Mittwoch, 04.05.2016

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Eine Gruppe Freundinnen lädt einen aus dem Fernsehen bekannten Gigolo ein: Das klingt wie der Auftakt einer Reality-Show, die man eigentlich nicht sehen will. Aber dieser Bericht von Sandra Tsing-Loh ist, wie eigentlich alles, was diese Autorin schreibt, lustig, intelligent beobachtet und unbedingt lesenswert.

Die Freundinnen also wollen sich diesen Gigolo namens Vin Armani (!) einfach einmal ansehen, damit Tsing-Loh einen Bericht über männliche Escorts schreiben kann. Sie sind allesamt geschieden und beruflich erfolgreich - und gehören damit genau in die Zielgruppe der Kundschaft von Männern wie Armani. Den kann sich nämlich nicht jede leisten - er nimmt 400 Dollar pro Stunde.

Im Vorfeld stellen die Frau sich vor, wie sie Armanis Qualitäten "testen" wollen. Lise will ihn zum Pilates mitnehmen, oder vielleicht zum Ballettunterricht. Die Musikerin Rae möchte, dass er ihren Verstärker für sie zum Konzert trägt und Marianne will ihre Teenagerkinder auf ihn ansetzen. Tsing-Loh schließlich möchte mit ihm auf dem Markt einkaufen und ihm dabei zusehen, wie er, nur mit einer Schürze bekleidet, Dill hackt.

Nichts davon passiert. Stattdessen zeigt Armani, was ein guter Gigolo drauf hat. Was das ist - dafür muss man den Text lesen. Hier nur so viel: Er stiftet Verwirrung. Und bringt die Autorin dazu, darüber nachzudenken, ob es ein Fortschritt für Frauen ist, wenn sie Männer für Begleitung - und durchaus auch Sex - bezahlen. Oder ob ein Gigolo genau die Mechanismen bedient, aufgrund derer Frauen noch immer männliche Bestätigung brauchen.