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Liebe, Sex und Wir

These: Die männliche Sexualität ist erklärungsbedürftig

Katrin Rönicke
Autorin und Podcasterin
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Katrin RönickeMontag, 13.03.2017

Diesmal piqe ich einen Text von mir selbst: Für die taz habe ich mich mit dem Phänomen des Silikonpuppen-Bordells beschäftigt, das es nun in Barcelona gibt (einen Bericht findet man hier). Eine These dazu zu schreiben, war schnell zugesagt, aber dann habe ich drei Anläufe gebraucht, um den Text wirklich niederzuschreiben. Warum? Weil ich ehrlich gesagt verdammt wenig darüber weiß, warum es Phänomene wie das Silikonpuppen-Bordell gibt, das letztendlich auch als Fortsetzung vieler anderer Phänomene gesehen werden kann: Pornos, in denen Frauen keine Seele haben etwa.

In meinem ersten Anlauf lautete die These, dass solch eine Einrichtung schlichtweg traurig ist. Dass doch die meisten Menschen vor allem Nähe suchen, wenn sie Sex wollen. Und dass dies wohl kaum erfüllt wird, wenn man Sex mit Menschenersatzprodukten hat. Dann aber stieß ich auf Männer in einem Internetforum, die sich diese "Real Dolls" genannten Silikonpuppen schon lange als Lebenspartnerinnen ausgesucht hatten und fand, dass ich diesen Männern mit meiner einfachen These doch Unrecht tun würde. Die wirkten eigentlich ganz sympathisch und fast "normal" - mein Urteil angesichts ihres Geplauders hingegen einfach unfair.

Also schritt ich zur zweiten These: 'Solche Silikonpuppen sind eben auch nur Menschen', lautete die. Ein Bordell mit Puppen - was soll's? Wieso denn nicht? Wir sind doch sexuell voll offen und entspannt und es kann doch jeder machen, was er will - solange er keinem weh tut. Was geht es mich denn an? Chill, ma, shanti, peace!

Aber so einfach war es dann doch nicht. Die These beschäftigte mich in meinen Träumen und ich merkte, dass ich schon seit vielen Jahren geneigt bin, solche Phänomene hinzunehmen, ohne sie zu hinterfragen. Und plötzlich war die These glasklar: Ich will verdammt noch einmal wissen, was da los ist! Warum sind Männer so viel häufiger verhaltensoriginell, wenn es um Sex geht? Warum hinterfragt das wieder niemand? Und genau das finde ich das Spannende an diesen Puppen-Bordellen!

These: Die männliche Sexualität ist erklärungsbedürftig

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Kommentare 5
  1. Monika Kienle
    Monika Kienle · vor fast 8 Jahre

    7 Stimmen und das Barometer geht unter 5, wo es neutral startet.
    Das heißt hier müssen mehr als die Hälfte für "unrelevant" gestimmt haben.
    Das stimmt mich jetzt erst Mal nachdenklich.
    Was genau ist denn an diesem Artikel NICHT relevant?
    So rum gefragt bekommt man ja keine vernünftige Antwort. Oder vielleicht doch?

    1. Tobias Schwarz
      Tobias Schwarz · vor fast 8 Jahre

      Ich glaube "nicht relevant" ist die Option, die man wählen kann, wenn man einen Artikel gerne abwerten möchte, also quasi Code für "ärgerlich" oder "ich stimme nicht zu." Ich habe hier zwar nicht abgestimmt, aber der Artikel hat mich auch sehr irritiert. Warum habe ich auf facebook mal aufgeschrieben. Frau Rönicke hat darauf freundlicherweise mit einigen Bemerkungen geantwortet.

      https://web.facebook.c...

    2. Katrin Rönicke
      Katrin Rönicke · vor fast 8 Jahre

      "finde ich scheiße" stand halt nicht zur Wahl, also hat man "nicht relevant" gewählt. tja.

    3. Monika Kienle
      Monika Kienle · vor fast 8 Jahre

      ja, da wir bei fb mehr Reaktionen auswählen dürfen, bekommen die beiden Knöpfe eine ganz andere Bedeutung. Und um gedruckte Knöpfe geht es wohl, auch in dem verlinkten Austausch auf fb.
      Ja, der Text bietet eine steile Vorlage, wer den Begriff "verhaltensoriginell" überliest. Ich finde die Frage von Katrin Rönicke wertvoll und durchaus fordernd gestellt. Fordernd, im Sinne "ich möchte das gerne wissen, obwohl es mich mega-irritiert". Das Dumme daran ist nur, so kommen wir offensichtlich nicht ins Gespräch.
      Vielleicht findet sich ein wohlwollender Mann, der den Text über diese Phänomen neu verfasst, sodass wir ins Gespräch kommen. Mich würde einfach mal interessieren, wie ein Mann dieses Phänomen betrachtet. Denn wenn Frauen z.B. Migräne vortäuschen, kann ich als Frau dazu natürlich auch etwas sagen.

    4. Katrin Rönicke
      Katrin Rönicke · vor fast 8 Jahre

      @Monika Kienle "Das Dumme daran ist nur, so kommen wir offensichtlich nicht ins Gespräch." - danke, Sie haben sehr gut formuliert, was ich auch gelernt habe!
      tatsächlich habe ich beim Formulieren des Textes bewusst solche Wörter wie "verhaltensoriginell" benutzt. Sie haben in der Kindererziehung eine eigene Geschichte, weil man eben nicht mehr mit dem Finger auf jemanden zeigt und ihn in Negativschubladen steckt ("verhaltensgestört" oder "defekt" oder "schwererziehbar"), sondern etwas annimmt, hinnimmt und auf Augenhöhe geht. Konstruktiv, statt verurteilend.
      Der Begriff ist zugleich auch ein wenig "clumsy", also manchmal hilflos - auch dies habe ich bewusst mit eingebaut. nun ja.
      natürlich bin ich auch enttäuscht, dass es alles so aus dem Ruder lief. Mit Gegenwind habe ich fest gerechnet, aber doch aus einer anderen Ecke. von vielen ernstzunehmenden Menschen so sehr in den falschen Hals gekriegt zu werden, war eine Lehre in Behutsamkeit.

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