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Kurator'in für: Fundstücke Volk und Wirtschaft Liebe, Sex und Wir Feminismen
Antje Schrupp ist Politikwissenschaftlerin, Journalistin und Sachbuchautorin. Sie beschäftigt sich vor allem mit der politischen Ideengeschichte von Frauen und insbesondere mit feministischer Wirtschaftsethik. Ihr aktuelles Buch "Reproduktive Freiheit. Eine feministische Ethik der Fortpflanzung" erschien 2022. Sie bloggt unter www.antjeschrupp.com.
Netflix hat koreanische Männer attraktiv gemacht – so könnte man einen Trend beschreiben, den laut diesem Artikel eine südkoreanische Wissenschaftlerin erforscht hat. Seit einigen Jahren steigt die Zahl westlicher Frauen, die Südkorea bereisen, rasch an – sie hat sich zwischen 2005 und 2019 von 2,3 auf knapp 10 Millionen vervierfacht (die der Männer nur gut verdoppelt, auf 6,9 Millionen). Bei der Studie wurden Touristinnen aus Europa und den USA nach ihren Motiven gefragt: Die meisten seien über Filme und Netflix-Serien auf Südkorea aufmerksam geworden und "von gut aussehenden Helden angetan und auf der Suche nach einem Mann, der ihnen ähnelt."
Während in westlichen Produktionen jede amouröse Anziehung schnell auf Sex hinausläuft, wird in koreanischen Filmen und Serien viel und vielfältig gegessen, die Verliebten erweisen einander Aufmerksamkeiten, beglücken den oder die andere mit Zeichen ihrer Fürsorglichkeit und führen miteinander etwas auf, das in Südkorea "Liebesstreit" genannt wird. Was daran Klischee ist und was Realität? Keine Ahnung. Aber es kann bestimmt nicht schaden, wenn sich die globale Liebeskultur vom aktuellen K-Pop-Hype ein bisschen befruchten lässt.
Übrigens: Meisterhaft ausgeführt ist das hier Beschriebene in dem aktuellen Kinofilm "Die Frau im Nebel" von Park Chan-wook, der diese Woche in Deutschland angelaufen ist. Große Empfehlung!
Quelle: Hoo Nam Seelmann Bild: Ahn Young-Joon / AP www.nzz.ch
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