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Kurator'in für: Fundstücke Liebe, Sex und Wir Kopf und Körper
Theresa Bäuerlein schreibt am liebsten über die Hintergründe gesellschaftlicher Phänomene für verschiedene deutsche Medien. Themen, die sie dabei immer wieder faszinieren, sind Liebe und Sex mitsamt der dazugehörigen Industrie und Ernährungsfragen. Genau so gerne gräbt sie sich aber in jedes andere Thema ein, das ihren Kopf zum Surren bringt.
Was für eine Nacht, um am Leben zu sein! Danielle Sheahan ging es richtig gut, als sie mit ihren Freundinnen einen Junggesellinnenabschied feierte. Beim Tanzen in der Bar flirteten ein paar Jungs mit ihr, akzeptierten aber respektvoll, wenn sie signalisierte, dass sie kein Interesse hatte. Um 2:45 trennt sich die Gruppe. Sheahan beschließt, alleine nach Hause zu laufen. Wie so oft.
Um 3:30 kippt die schöne Nacht in einen Alptraum um. Ein Mann spricht sie an, jünger als Sheahan, will wissen, wie sie heißt. Sie reagiert ruhig, erklärt ihm, dass sie ihm ihren Namen nicht sagen wird und er bitte weggehen soll. Der Mann sagt, dass er sie umarmen will. Als sie sich weigert, überredet er sie, ihm die Hand zu schütteln. Kaum hat er ihre Hand, zieht er sie Richtung seiner Genitalien.
Was diesen Text so stark macht, ist, dass Sheahan ihn als Brief an ihren Angreifer formuliert – so wie jene junge Frau, die 2015 auf dem Stanford-Campus vergewaltigt wurde. Die "Du"-Anrede bringt die Situation schmerzhaft nah. Und zeigt, vielleicht besser als ein distanzierter Text, wie beschissen es sein kann, als junge Frau nachts allein unterwegs zu sein und dem falschen Typen zu begegnen.
Hinweis: Ich arbeite bei Krautreporter, wo dieser Text in seiner Übersetzung erschienen ist. Man kann ihn auch im englischen Original lesen: Hier.
Quelle: von Danielle Sheahan Artikel kostenpflichtig krautreporter.de
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