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Kurator'in für: Fundstücke Liebe, Sex und Wir Kopf und Körper
Theresa Bäuerlein schreibt am liebsten über die Hintergründe gesellschaftlicher Phänomene für verschiedene deutsche Medien. Themen, die sie dabei immer wieder faszinieren, sind Liebe und Sex mitsamt der dazugehörigen Industrie und Ernährungsfragen. Genau so gerne gräbt sie sich aber in jedes andere Thema ein, das ihren Kopf zum Surren bringt.
Diese Geschichte sollte es nicht geben müssen.Trotzdem ist es ein gutes Zeichen, dass es sie gibt.
Vor fast acht Jahren wurde Shannon Keeler nach einer Party auf einem Campus von einem Mann in ihr Zimmer verfolgt und vergewaltigt. Sie wendete sich sofort an die Polizei, aber ihr wurde gesagt, dass Strafverfolgung schwierig sei in einem Fall, in dem das Opfer Alkohol getrunken habe. Letztes Jahr meldete sich der Täter plötzlich bei Keeler auf Facebook, anscheinend von Gewissensbissen geplagt. "So I raped you", schrieb er. Keeler ging an die Öffentlichkeit und schickte der Polizei einen Screenshot, die den Fall daraufhin wieder aufgriff. Nach dem Täter wird nun gesucht.
Ein Bericht der Association of American Universities von 2020 besagt, dass 13 Prozent der Student:innen und Absolvent:innen "Vergewaltigung oder sexuelle Nötigung durch körperliche Gewalt erleben". Etwa 1 von 5 weiblichen Überlebenden im College-Alter erhielt laut dem Bericht Hilfe von einer Opferhilfeeinrichtung.
Keeler sagt, sie sei froh, dass man die Tat nun endlich ernst nehme. Aber es ist grundfalsch, dass sie dafür erst an die Öffentlichkeit gehen musste.
Quelle: Timothy Bella Bild: Chris Carlson/AP EN www.washingtonpost.com
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Was „diese Geschichte“ vor allem erzählt: Dass Frauen noch immer „selbst schuld“ sind – zumindest in den Augen derer, die eigentlich solche Ereignisse verfolgen sollten, es aber bequemer finden, es mit „hat eh keinen Zweck“ abzutun. Ich fürchte, diese „amerikanische Geschichte“ ist „maximal Deutschland-kompatibel“.
Dass einen Täter das Gewissen zwickt, oder er womöglich nur nochmal nachtreten wollte (wirklich reumütig, wäre er zur Polizei gegangen, oder?), ist wahrscheinlich eine rare Ausnahme. Was im Umkehrschluss heißt: Opfer sexueller Belästigung oder Vergewaltigungsopfer, deren Peiniger einfach die Klappe halten, haben vergleichsweise schlechte Chancen, dass sie zumindest eine Form von Gerechtigkeit erfahren werden. Tendenziell müssen sie vielmehr damit rechnen, dass der ersten weitere Demütigungen und Verletzungen folgen. Was mich annehmen lässt, dass viele aus Furcht vor dem, „was noch kommt“, erst gar keine Anzeige erstatten, was es den Schändenden noch einfacher macht.
Wobei es mir persönlich noch immer rätselhaft ist, warum das Klauen von Geld signifikant härter bestraft wird, als die Vergewaltigung eines hilflosen (weil evtl. betrunkenen) Menschen oder der Missbrauch von Kindern.
Was dem Wort „Gerechtigkeit“ einen faden Beigeschmack gibt und eine weitere Erklärung dafür sein könnte, weshalb Opfer von einer Anzeige absehen: Was hilft es einem Vergewaltigungsopfer, wenn nach einem Spießrutenlauf, dummen Sprüchen, …, am Ende z.B. ein besoffener Täter eine kurze Bewährungsstrafe bekommt? Für den ist der Suff im doppelten Sinne ein „Freifahrt-Schein“: War das Opfer angetrunken, war es selbst schuld, war er angetrunken, war er vermindert zurechnungsfähig.
Ich sehe zwar durchaus die Schwierigkeiten, die aus einvernehmlichen Sex und einem späteren „ich habe aber eigentlich nein gesagt“ entstehen können. Was dennoch niemandem das Recht gibt, eine mögliche Verletzung der Selbstbestimmung mit „Du wolltest es doch auch“ abzutun.