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Als psychologische Beraterin unterstütze ich alleinstehende Personen mit Kinderwunsch, baue ein Informationsportal für Co-Elternschaft auf und engagiere mich ehrenamtlich bei Solomütter Deutschland e.V.
Es sagte mal jemand, Deutschland sei nicht der Prenzlauer Berg und es scheint, als störe das den Bezirk so sehr, dass er sich an Deutschland angleichen möchte. Nach exorbitanter Kinderzahl nun eine exorbitante Scheidungsrate. Wenigstens wird genau so klischeehaft damit umgegangen, wie man es sich vorstellt, dieser Artikel beweist es.
Die Kleinfamilie mit zwei Kindern ist das Beste zum Gelingen eines Staates, einer soliden Volkswirtschaft. Das schrieb schon Karl Marx in "Das Kapital". Ohne die ganze Gratisarbeit, die Eltern – ehrlich gesagt: die Frauen – leisten, würde das System zusammenbrechen, kein Sozialismus und auch keine freie Marktwirtschaft möglich sein.
Klingt zugespitzt, aber der Staat ist von den stabilen Ehen der Lenas in diesem Land abhängig. Doch irgendwie scheint keiner mehr mitmachen zu wollen. "Der Prenzlauer Berg ist ein Viertel des Scheidungshedonismus geworden", schrieb Andrea Hanna Hünniger jüngst in der "Zeit im Osten". Ist es möglich, dass sie Recht hat?
Trotzdem redet so wirklich keiner darüber und wenn, dann so verschämt als würde man einem Teenie das Rauchen empfehlen. Denn so etwas gehört sich ja nicht, trennen und dann am Ende noch glücklich damit sein. So unterhalten sich die beiden Frauen in dem Artikel auch nur ungern über diese Materie. Zum Glück kommt der Text mit einem Augenzwinkern daher.
"Nadine sieht gut aus im Moment. Du übrigens auch, Caro. Du siehst auch gut aus. Warum seht ihr alle gut und glücklich aus und sagt MIR, ich soll mich nicht trennen." Ich seufze. Dann packe ich aus. Erzähle von unserem großartigen Urlaub in Wien im vergangenen Sommer. Wie ich im Schwimmbad Zeitung las, den Eltern vom Liegestuhl nebenan beim Streiten zuhörte, meine Kinder planschten und mir nichts fehlte. Von gemütlichen Wochenenden zu dritt und kleinen Fluchten zu Freunden.
Und Lena lächelt endlich zufrieden.
"Warum erzählst du mir das nicht gleich?", fragt sie mich.
Es ist also doch nicht so schlimm, sich im Kinderparadies Berlins auch mal zu trennen.
Quelle: Caroline Rosales morgenpost.de
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