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Liebe, Sex und Wir

Brauchen wir mehr Frauen als Kundinnen in der Prostitution?

Theresa Bäuerlein
Journalistin. Autorin. Seit (gefühlt) schon immer.
Zum Kurator'innen-Profil
Theresa BäuerleinDienstag, 21.02.2017

Nora Bossong wollte herausfinden, was sich im Erleben von Sexualität ändert,  wenn man Geld dafür bezahlt. Für ihren Reportagenband „Rotlicht" ist die 35-jährige Schriftstellerin dafür an Orte gegangen, an denen Frauen meistens nur der Service überlassen wird: Von der Frankfurter Tabledancebar über eine Sexmesse in Berlin bis zum Dortmunder Straßenstrich. Ihre Haltung änderte sich dabei von einer liberalen zu einer kritischen. In diesem Interview erklärt sie, warum. Und auch, warum Prostitution in ihrer am meisten verbreiteten Form ihrer Meinung nach für Machtungleichgewichte in Beziehungen sorgt: 

„Wenn einem Mann die Ressource Sex immer zur Verfügung steht, hat er innerhalb einer Beziehung einfach andere Machtvoraussetzungen. Das heißt, eine Frau kann unter Umständen zehn Jahre in einer sexlosen Beziehung leben, während ihr Mann sich das, was eigentlich in dieser Beziehung vorhanden sein sollte - oder zumindest verhandelt werden sollte - ganz bequem irgendwo anders holen kann. Wenn das eine Geschlecht Zugang zu einem so wichtigen Bereich unseres Lebens hat und das andere für diesen Zugang immer etwas tun muss - sich hübsch machen, das Frühstück machen, nett sein, sich anbieten - dann ist hier einfach ein Ungleichgewicht vorhanden."





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