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Kurator'in für: Fundstücke Klima und Wandel
Strom, Wärme und Mobilität – das sind meine Themen. Ich arbeite seit 2008 als freier Energiejournalist u.a. für die Süddeutsche Zeitung, Spiegel Online, die Neue Zürcher Zeitung, für Riffreporter sowie für einige Fachzeitschriften.
Warum gelingt es rechten Politikern so gut, mit dem Thema Fleischverzicht die Massen zu mobilisieren? Weshalb springen so viele Leute – meist Männer – im Dreieck, wenn mal ein Experte darauf hinweist, dass es vielleicht nicht so gut ist, weder für die Gesundheit noch für das Klima, wenn wir Fleisch in rauen Mengen verzehren?
Eine Antwort hat darauf der Guardian: Das liegt daran, dass viele Menschen den Fleischkonsum als einen Ausdruck besonderer Maskulinität betrachten. Die Autorin Alicia Kennedy leitet ihre Thesen zwar aus der US-Gesellschaft und -Historie ab, sie lassen aber auch Rückschlüsse auf die Gemütslage in Deutschland zu.
So zeigen Studien, dass Menschen, die ein autoritäres, dominanzgeprägtes, rückwärtsgewandtes Weltbild haben, mehr Fleisch essen als der Durchschnitt der Gesellschaft. Für sie sei Fleischverzehr eine Demonstration von Virilität, Macht und Naturbeherrschung. Verkörpert werde das von der Figur des Cowboys, des jederzeit mutigen, unerschrockenen Viehhüters in der Einsamkeit des Wilden Westens (der übrigens auch für den Genozid an den Native Americans steht, die das Land zuvor genutzt haben, so die Autorin – ein kulturimperialistischer Aspekt des Mythos Cowboy, der oft vergessen wird). Das Halten riesiger Viehherden in den Great Plains geht einher mit dem Aufbau gewaltiger Schlachthöfe, die große Mengen an Fleisch zu günstigen Preisen unter das Volk brachten.
Hollywood hat kräftig am Bild des heldenhaften Cowboys gepinselt, so Kennedy. Und auch die Werbung der Fleischindustrie, die in ihren Kampagnen mehr oder weniger subtil auf dieses Motiv anspielen. Es ist so wirkmächtig, dass sich auch die Demokraten noch nicht getraut haben, die Industrie etwas einzuhegen.
Quelle: Alicia Kennedy Bild: Marcus Peabody/Th... EN www.theguardian.com
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Diese Argumentation ist mir zu spezifisch.
Zum einen ist Fleischkonsum für viele immernoch ein ökonomischer Status, such wenn das faktisch nicht mehr stimmt. Zum anderen scheint das Grillen die letzte maskuline Bastion.
Mein Nachbar, selbständiger Zimmermann, verliert über die letzten 12 Jahre, wegen Rückenschmerzen und Motorradunfall, seine Domänen. Ich höre mit welchen Worten er seinen Sohn beim Grillen einweist. Da geht es um Maskulinität (heiß und gefährlich) und um den Versorger der Familie.
Es geht m. E. hier doch primär um das richtige Maß des Verzehrs und nicht um den völligen Verzicht auf Fleisch.
...ich halte da eine noch viel tieferliegende Psychodynamik für wirksam. Nämlich dass Fleisch einfach der schnellste Energielieferant ist.
Und: es ist halt einfach eine bequeme Mode geworden, dem linksgrünversifften Mainstream seine Verbotslust vorzuwerfen, wo immer höchstoffensichtlich klar wird, dass allgemeines Interesse sich mit mit individuellem Privileg beisst. So wurde aus den Grünen die Partei, die allen immer das Fleisch verbieten will, weil sie einen Veggie-Day in der Woche in öffentlichen (also steuerfinanzierten) Kantinen vorgeschlagen hat.
https://www.zeit.de/po...
Naja, hier wird ein Essay stark verallgemeinert.
In Europa entstanden Wörter wie Sonntagsbraten im Deutschen oder Sunday roast im Englischen lange vor dem Leitbild Kuhjunge. Bei Wikipedia heißt es dazu: Im Jahr 1785 schrieb die Berlinische Monatsschrift: „Ich weiß, wie dem Handwerksmanne der Sonntagsbraten schmekt, wenn er sich die ganze Woche mit einem Gemüse beholfen hat."
Noch in meiner Familie mütterlicherseits, die lange arm war, aß man samstags eine Suppe, um sich am Sonntag Fleisch leisten zu können. Der vegetarische/vegane Umbruch dagegen erfolgt vor allem in den traditionellen Wohlstandsgebieten des Westens.
Der immer noch gravierende weltweite Anstieg des Fleischkonsums hängt mit dem ökonomischen Aufstieg von Menschen in Asien und Lateinamerika zusammen. In China dürfte das Leitbild des Kuhjungen nicht sehr stark sein.
Oder was übersah ich?