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Kurator'in für: Fundstücke Klima und Wandel
Strom, Wärme und Mobilität – das sind meine Themen. Ich arbeite seit 2008 als freier Energiejournalist u.a. für die Süddeutsche Zeitung, Spiegel Online, die Neue Zürcher Zeitung, für Riffreporter sowie für einige Fachzeitschriften.
JPMorgan Chase, die größte Bank der USA und weltweit die mit dem höchsten Börsenwert, hat seit Abschluss des Pariser Klimaabkommens insgesamt 196 Milliarden US-Dollar in die Finanzierung der Fossilwirtschaft gesteckt. Das ist irre viel, einerseits. Andererseits sind das aber nur sieben Prozent des gesamten Kredit- und Emissionsgeschäftes von JPMorgan Chase.
Diese Zahlen nennt Bill McKibben, Gründer der Klimaschutzorganisation 350.org, in einem langen Beitrag für den New Yorker als Beleg dafür, dass die globale Finanzindustrie aus der Finanzierung der Kohle-, Öl- und Gasindustrie aussteigen könnte, ohne allzu viel Geschäft zu verlieren. Das würde die Fossilwirtschaft mit ihrem immensen Kapitalbedarf in die Knie zwingen. Besonders weh würde es ihr tun, wenn sich die Versicherer zurückziehen – nicht nur als Investoren, sondern auch als, nun ja, Versicherer. Keine Kohlemine, keine Gaspipeline, keine Raffinerie kann gebaut werden ohne umfassende Versicherungen.
McKibben weiß natürlich, dass viel passieren muss, damit das geschieht. Er hat trotzdem Hoffnung:
It’s not easy to imagine—capitalism is not noted for surrendering sources of revenue. But, then, the Arctic ice sheet is not noted for melting.
McKibben setzt auf öffentlichen Druck. Darauf, dass die Reputation der Konzerne leidet, wenn sie weiter Geschäfte mit der Fossilwirtschaft machen. Dass sie einknicken, wenn sie scharenweise Kunden und Geldgeber verlieren, weil diese nicht länger Teil des Systems sein wollen.
Ob das reicht? Viel mehr Wirkung dürfte die „Carbon Bubble“ (dazu ein piq) haben – sollte sie platzen, hätte die Finanzindustrie massivste Probleme. Sie platzt allerdings erst dann, wenn die Politik wirkungsvolle Maßnahmen gegen die Klimakrise ergreift.
Quelle: Bill McKibben Bild: Matt Chinworth EN newyorker.com
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