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Klima und Wandel

Was wir aus einer urzeitlichen Klimakatastrophe lernen können

Ralph Diermann
Energiejournalist

Strom, Wärme und Mobilität – das sind meine Themen. Ich arbeite seit 2008 als freier Energiejournalist u.a. für die Süddeutsche Zeitung, Spiegel Online, die Neue Zürcher Zeitung, für Riffreporter sowie für einige Fachzeitschriften.

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Ralph DiermannMittwoch, 21.10.2020

Vor rund 250 Millionen Jahren kam es zu einem Massensterben auf der Erde: Etwa 70 Prozent aller Tiere und Pflanzen an Land und 95 Prozent des Lebens im Wasser wurden ausgelöscht. Grund dafür war ein drastischer Anstieg der CO₂-Emissionen, bedingt durch gigantische vulkanische Aktivitäten.

Wie nun die Autorin Susanne Götze im Spiegel berichtet, hat ein Forscherteam vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Meeresforschung Kiel und dem Deutschen GeoForschungsZentrum GFZ eine Studie dazu vorgelegt, die einige Schlüsse auf die Situation heute zulässt. Götze zitiert eine der beteiligten Forscherinnen, Hana Jurikova:

"Wir können anhand dieses Massensterbens sehen, welche ökologischen Folgen ein galoppierender Treibhauseffekt hat."

So hat etwa der hohe CO₂-Gehalt in der Atmosphäre dazu geführt, dass Gestein schneller verwitterte. Dessen Überreste wurden in die Ozeane gespült. Dort haben sie als Dünger die Photosynthese angekurbelt. Damit ist der Sauerstoffgehalt im Wasser extrem gesunken – viele Tiere und Pflanzen starben.

Jurikova verweist darauf, dass die menschengemachten Emissionen von heute nicht mit den damaligen Vulkanausbrüchen vergleichbar sind. Allerdings geschehe die Anreicherung von CO₂ in der Atmosphäre heute viel schneller als vor 250 Millionen Jahren. Jurikova zufolge sind die derzeitigen anthropogenen Emissionen etwa 14-mal höher als die Spitzenemissionen während des Aussterbens. Und das lässt sich unter anderem am steigenden ph-Wert des Meeres ablesen.

Was wir aus einer urzeitlichen Klimakatastrophe lernen können

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Kommentare 2
  1. Thomas Wahl
    Thomas Wahl · vor 4 Jahren

    Diese Zuspitzung auf CO2 und der verschämte Verweis auf heute riecht schon etwas nach Zweckpropaganda. In Wirklichkeit war es wohl komplexer:

    "Nach Ansicht der Forscher stützen ihre Ergebnisse ein Szenario, in dem die Vulkanausbrüche des sibirischen Trappes eine Hauptrolle beim Massenaussterben spielten. Ihren Annahmen nach verursachten die Eruptionen und ihre Gasemissionen eine ganze Kette tödlicher Umweltveränderungen. So belegen die Penglaitan-Schichten, dass sich die Ozeane damals um drei bis fünf Grad erwärmten und ihr Sauerstoffgehalt drastisch absank.
    Durch die Vulkanausbrüche wurden zudem giftige Gase und Schwermetalle in die Atmosphäre geschleudert, die sich relativ rasch auch im Ozean niederschlugen. Saurer Regen und ein massiver Eintrag von Kohlendioxid und Methan trugen zusätzlich zur Versauerung und dem „Umkippen“ der Meere bei. „Dies könnte den Wechsel von permischen Kalkstein-Ablagerungen zu den schwarzen, auf anoxische Bedingungen hindeutenden Schieferton-Schichten der frühen Trias erklären“, so She und seine Kollegen."

    "Die Katastrophe lief sogar noch schneller ab als lange angenommen. „Die Fossiliendaten sprechen für eine nahezu instantane Ausrottung innerhalb von maximal 31.000 Jahren“, berichten She und seine Kollegen. Wahrscheinlich war der Zeitraum sogar noch kürzer: „Das Massenaussterben könnte sogar nur wenige tausende Jahre gedauert haben, aber das kann unserer Datierungsmethode nicht auflösen“, so die Forscher. ...." https://www.scinexx.de...

  2. Andreas P.
    Andreas P. · vor 4 Jahren

    Damit sich niemand unnötig Sorgen macht, hier der Rest des Zitats von Frau Jurikova:

    "Ancient volcanic eruptions of this kind are not directly comparable to anthropogenic carbon emissions, AND IN FACT ALL MODERN FOSSIL FUEL RESERVES ARE FAR TOO INSUFFICIENT TO RELEASE AS A MUCH CO2 OVER HUNDREDS OF YEARS, LET ALONE THOUSANDS OF YEARS AS WAS RELEASED 252 MILLION YEARS AGO."

    Quelle: https://www.eurekalert...

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