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Klima und Wandel

Was tun, wenn die Emissionen einfach nicht sinken? Flasbarth: "Der Schlüssel liegt im Kohleausstieg"

Nick Reimer
diplomierter Energie- und Umweltverfahrenstechniker, Wirtschaftsjournalist und Bücherschreiber
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Nick ReimerDienstag, 19.01.2016

Nach 25 Jahren Klimapolitik liegt die deutsche Treibhausgasproduktion knapp 28 Prozent unter dem Niveau von 1990. Das entspricht etwa einem Prozent Rückgang pro Jahr - zumindest statistisch. Die Wissenschaft sagt, gut 40 Prozent der Reduktion gehen aufs Konto des wirtschaftlichen Zusammenbruchs der DDR. Heißt praktisch: Durch den bisher aktiven Klimaschutz der Regierung sind die deutschen Emissionen nur um ein halbes Prozent jährlich zurück gegangen.

2015 sanken die Emissionen gegenüber 2014 praktisch gar nicht. In den nächsten vier Jahren müssen nun aber drei Prozent Treibhausgase eingespart werden – jedes Jahr. klimaretter.info wollte von Umwelt-Staatssekretär Jochen Flasbarth wissen: Geht das überhaupt noch?

"Der Schlüssel dafür liegt im Kohleausstieg", sagt der ehemalige Chef des Umweltbundesamtes. "Wir haben ihn 2015 eingeleitet, indem wir erste Kraftwerke in die Reserve überführen. Das bedeutet: Acht Blöcke stehen vor Anfang des Jahres 2020 still. 2015 haben die deutschen Stromkonzerne 50 Terawattstunden exportiert, das ist fast dreimal so viel wie 2010. Damals wurde über eine Stromlücke debattiert. Heute wissen wir: Es gibt Kohlestrom im Überfluss. Rein rechnerisch wird ein Drittel des deutschen Braunkohlestroms exportiert. Das kann nicht vernünftig sein!"

Also raus aus der Kohle? Ein schneller Ausstieg aus der Kohle ist mit Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) nicht zu machen. "Man darf nicht über Ausstiegsszenarien für Kohleregionen wie die Lausitz oder das Rheinische Revier reden, ohne den betroffenen Menschen und Regionen eine Alternative aufzuzeigen", sagte Gabriel zum Auftakt eines Branchenkongresses am heutigen Dienstag in Berlin vor Vertretern der konventionellen Energiewirtschaft.

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) sprang ihrem Partei-Chef bei. Ein schneller Ausstieg sei nicht notwendig, fossile Kraftwerke seien auf Sicht noch unerlässlich zur Sicherung der Energieversorgung, sagte Kraft dem Handelsblatt. Na denn..

Was tun, wenn die Emissionen einfach nicht sinken? Flasbarth: "Der Schlüssel liegt im Kohleausstieg"

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Kommentare 5
  1. Frederik Fischer
    Frederik Fischer · vor fast 9 Jahre

    Autsch! Was für ein Migräne-Satz: "Man darf nicht über Ausstiegsszenarien für Kohleregionen wie die Lausitz oder das Rheinische Revier reden, ohne den betroffenen Menschen und Regionen eine Alternative aufzuzeigen"

    1. Nick Reimer
      Nick Reimer · vor fast 9 Jahre

      Das zeigt: Da steckt kein Herz, sondern ein schlechter Redenschreiber - ein "Verschleierer" - hinter Sigmar Gabriels wörtlichem Zitat. Etwa wie: "Diese Suppe sollte mir Anlass sein, mich bei der vorzüglichen Arbeit der Köchin zu bedanken" statt: "Man schmeckt das gut! Du kochst vorzüglich!"

    2. Frederik Fischer
      Frederik Fischer · vor fast 9 Jahre

      @Nick Reimer Das. Vor allem aber ist beängstigend, dass er seine gruselige Klientel-Politik nicht mal versucht zu verschleiern.

    3. Kai Schächtele
      Kai Schächtele · vor fast 9 Jahre

      @Frederik Fischer Naja, Klientelpolitik... Es ist ein aussagekräftiges Beispiel für die Zielkonflikte, die auf unsere Gesellschaft zukommen. Die Umweltministerin Barbara Hendricks schrieb sinngemäß in einem Meinungsstück im vergangenen Sommer, als die Diskussion um die Kohleabgabe noch nachhallte: Entweder beginnen wir jetzt mit einem geordneten Umbau und zeigen den Menschen in den Kohlerevieren Alternativen auf. Oder wir lassen unnötig viel Zeit verstreichen und vollziehen den Umbau dann in Chaos und Krawall. Wie meisterhaft unsere Regierung (und nicht nur unsere) im Zeitverstreichenlassen sein kann bzw. bereits war, erleben wir ja gerade in der Flüchtlingskrise. Klimapolitik verlangt Entscheidungen, deren Auswirkungen jede Grenze einer Legislatur sprengen. Wer wiedergewählt werden möchte, beschäftigt besser den Redenschreiber von Gabriel als den von Hendricks.

    4. Ralph Diermann
      Ralph Diermann · vor fast 9 Jahre

      @Kai Schächtele Zielkonflikte - absolut! Besonders eklatant ist das bei der Wärmeversorgung, finde ich, wo sich Klima- und Mieterschutz kaum unter einen Hut bringen lassen. Wird zum Beispiel ein Mietshaus nachträglich gedämmt und die Investition wie gesetzlich erlaubt auf die Kaltmiete umgelegt, zahlen die Mieter in der Regel kräftig drauf. Daher scheuen viele Eigentümer die energetische Sanierung, gerade in eher einkommensschwachen Regionen. Bin mal gespannt, wie sich die zuständigen SPD-Minister Maas und Hendricks einigen werden, wenn demnächst die Neufassung der Modernisierungsumlage beschlossen wird.

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