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Kurator'in für: Klima und Wandel
Ich bin freie Journalistin und Teil des journalistischen Kollektivs Collectext. Nach einem Bachelor in Philosophie und Biologie habe ich die multimediale Ausbildung an der Deutschen Journalistenschule genossen. Am liebsten erzähle ich Geschichten, die Mut machen. Die finde ich meistens in der sozial-ökologischen Transformation, manchmal auch in der digitalen.
Im 2. Leben bin ich Umweltaktivistin. Wie ich das mit professionellem Journalismus vereinbaren kann?
-> collectext.de/journalismus-und-aktivismus/
Ich mag die "Fünf vor Acht"-Kolumne von Petra Pinzler auf Zeit Online. Auch, wenn sie meistens inhaltlich nicht unbedingt gute Laune macht. Zum Jahresende hat Pinzler nun mal ausführlich erklärt, warum sie meistens eher aufrüttelt oder anklagt: Das liegt erstens an der Art und Weise, wie Journalismus (derzeit*) funktioniert und andererseits daran, wie die Welt nunmal (noch) aussieht.
Und weil man sich an Weihnachten mehr denn je eine positivere Welt wünscht, hat Pinzler am Ende der Kolumne dann auch noch die beste Nachricht für jeden Monats ausgewählt. Mein persönlicher Favorit (da unerwartet):
April: Das Statistische Bundesamt gibt bekannt, dass der Fleischkonsum in Deutschland weiter sinkt.
Auch gute Laune machen Juli und September:
Juli: Der deutsche Strombedarf konnte nach Angabe der Netzagentur 17 Stunden lang ausschließlich mit Erneuerbaren gedeckt werden (Dänemark schafft im November 96 Prozent seines Strombedarfes. Wildpoldsried, eine Gemeinde im schwäbischen Landkreis Oberallgäu, sogar regelmäßig achtmal so viel.).
September: Schottland führt als ersten Land ein, dass im Schulunterricht verpflichtend auch über LGBTQ+ gesprochen wird und damit über die Rechte, die Diskriminierung und die Identitäten von Menschen, die sich nicht der heterosexuellen Gesellschaft zugehörig fühlen, also beispielsweise von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transsexuellen.
Am Ende fragt Pinzler sich, ob diese positive Kolumne wohl genau so viel gelesen wird, wie die eher negativen, anklagenden. In diesem Zusammenhang fand ich den "Jahresrückblick" des US-amerikanischen YesMagazine spannend. Sie haben die Liste der 10 meistgelesenen Artikel 2021 veröffentlicht – viele Beiträge waren hoffnungsvoll: "Looking back at the year’s top 10 most popular stories, it’s clear that you, dear readers, were hungry for those hopeful stories too." Wer also noch mehr gute Laune zwischen den Jahren braucht, kann dort ein paar schöne Stücke finden!
In diesem Sinne, let's keep our heads up, das brauchen wir für 2022!
* Ich fände ja eine Kolumne zu der Frage spannend, ob wir angesichts der Klimakrise nicht auch anfangen müssten, anderen Journalismus zu machen und z. B. öfter über positive Beispiele schreiben sollten ...
P.S.: Kleiner Werbeblock an alle Journalist*innen hier: Am 6.1. ist Petra Pinzler zu Besuch bei den monatlichen Calls des Netzwerks Klimajournalismus und erzählt, was ihrer Meinung nach 2022 wichtig wird. Hier kann man sich für den Newsletter anmelden, über den wir die Einladung verschicken (wenn man Journalist*in ist).
Quelle: Petra Pinzler Bild: Zeit Online www.zeit.de
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