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Klima und Wandel

Warum Dürrehilfen den Bauern nicht weiterhelfen

Nick Reimer
diplomierter Energie- und Umweltverfahrenstechniker, Wirtschaftsjournalist und Bücherschreiber
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Nick ReimerDonnerstag, 23.08.2018

Im Jahr 2003 kam eine Studie des Potsdam-Instituts für Klimafolgen zu dem Schluss, dass Brandenburg als Folge der Erderwärmung austrocknen wird. Die Kiefernwälder im märkischen Sand nützen nicht als Wasserspeicher, die durchschnittliche Niederschlagsmenge wird sich verringern. In einer Zusammenfassung heißt es: Schäden in manchen Sektoren seien unvermeidlich, "etwa durch vermehrte trockene Sommer mit den entsprechenden Auswirkungen auf die Land- und Forstwirtschaft."

Damals forderten die Wissenschaftler, die Anstrengungen für den Klimaschutz zu intensivieren, was Brandenburg aber ignorierte: Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) will mit der Braunkohle, dem klimaschädlichsten aller Brennstoffe, immer so weiter machen wie bisher.

Nun hat es Brandenburgs Bauern in diesem Jahr besonders hart getroffen: Sie haben bis zur Hälfte ihrer Ernte verloren, was natürlich den Ruf nach dem Staat als Folge hatte: Ausgerechnet jene Branche, die selbst das Klima anheizt und nichts zum Klimaschutz beiträgt, bekommt Steuergeld für ein weiter so. Mehr als 7 Prozent der deutschen Treibhausgase stammen aus dem Agrarsektor.

"Die Dürrehilfen für Landwirte sind richtig", urteilt die Zeit: Am Unglück der Bauern haben wir alle unseren Anteil, denn wir betreiben ja auch keinen Klimaschutz. "Staatsgeld für Turbo-Bauern", befindet dagegen die taz: Die Dürrehilfen seien ein Fehler, der die Falschen belohnt. Denn diese 340 Millionen Euro für Ernteausfälle bevorteilen Unternehmer, die leichtsinnig gewirtschaftet haben. Auch die Süddeutsche meint: "Wer Steuergeld will, muss anders arbeiten".

Als Folge des Sommers für die Bauern fordert der Agrarforscher Christoph Gornott ein resilientes Landwirtschaftssystem:

"Wir brauchen einen Umbau des Systems, damit die Landwirte Instrumente an die Hand bekommen, mit Klimarisiken umzugehen."

Gemeint sind Bodenmanagement, Bearbeitungspraktiken, und Risikotransferlösungen wie etwa Versicherungen für die Landwirtschaft.

Warum Dürrehilfen den Bauern nicht weiterhelfen

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