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Klima und Wandel

Vom Vorreiter zum Nachzügler: 18 verlorene Jahre deutscher Klimapolitik

Daniela Becker
Autorin

"Wie kann die Klimakrise gelöst werden?" ist die Frage, die mich am meisten beschäftigt. Ich bin Mitglied von RiffReporter, einem Autorenkollektiv und einer Genossenschaft für freien Journalismus.

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Daniela BeckerDonnerstag, 01.02.2018

Franzjosef Schafhausen war bis 2016 Abteilungsleiter Klima im Bundesumweltministerium. Er erklärt in diesem Beitrag, wie Deutschland in die peinliche Situation geraten konnte, sowohl die selbst gesetzten als auch die EU-Klimaziele zu verfehlen.

Das nationale Klimaschutzprogramm 2000 war bereits defizitär: Das Umweltministerium konnte sich gegen das damalige Wirtschaftsministerium, das vom Bundeskanzleramt unterstützt wurde, nicht mehr auf die notwendigen zusätzlichen Politiken und Maßnahmen verständigen. Notwendig gewesen wäre eine Minderung der CO2-Emissionen um 50 bis 70 Millionen Tonnen bis Ende 2005 – geleistet wurden dagegen lediglich 30 Millionen Tonnen. Das Klimaschutzprogramm 2000 war – unmittelbar vor einer Bundestagswahl – nicht viel mehr als „business as usual“.

Der eigentliche Sündenfall fand aber im Sommer 2007 statt: Das „Integrierte Energie- und Klimaprogramm – IEKP“ mit seinen zehn Maßnahmen beendete die übergeordnete Rolle des Bundesumweltministeriums und verschob das Gewicht in das Wirtschaftsministerium. Konsequenz: Bis Ende 2014 verabschiedete das Bundeskabinett kein eigenständiges Klimaschutzprogramm mehr.

Ergo: 18 kostbare verlorene Jahre.

Schafhausen wünscht sich nun „Politik als visionärer Wegweiser zu Beginn der neuen Legislaturperiode“. Was bisher aus den GroKo-Verhandlungen zu hören ist, lässt aber nur wenig Hoffnung aufkeimen.

Vom Vorreiter zum Nachzügler: 18 verlorene Jahre deutscher Klimapolitik

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Kommentare 6
  1. Frederik Fischer
    Frederik Fischer · vor fast 7 Jahre

    Wie genau wird eigentlich der CO2-Ausstoß gemessen?

    1. Daniela Becker
      Daniela Becker · vor fast 7 Jahre

      Das kann man vom Energieverbrauch zurückrechnen. Das wird ziemlich präzise erfasst, sowohl nach Sektoren als auch nach Energieträger. Sehr viel Daten lassen sich hier einsehen: https://ag-energiebila...

    2. Frederik Fischer
      Frederik Fischer · vor fast 7 Jahre

      @Daniela Becker Ah, natürlich. Das macht Sinn:) Vielen Dank für die Erklärung und den Link.

    3. Werner Müller
      Werner Müller · vor fast 7 Jahre

      Was Frau Becker antwortet stimmt für den Bereich Energie. Der Begriff CO2-Ausstoss steht aber in der globalen und politischen Dimension für viele Treibhausgase, die eben CO2-äquivalent angegeben werden.
      Diese Berechnungen werden sehr schnell sehr komplex und bieten viele Möglichkeiten zum Schönrechnen und trixen. Wie genau die Bestimmung erfolgt ist deshalb auch regelmässig Thema bei den globalen Klimaverhandlungen. Hier mal ein erster Einstieg in das Feld: https://scilogs.spektr...

    4. Daniela Becker
      Daniela Becker · vor fast 7 Jahre

      @Werner Müller Sie haben natürlich völlig Recht – und ich wollte auf keinen Fall den Anschein erwecken, die Berechnung sei trivial. Was in der öffentlichen Diskussion ja auch gerne untergeht ist, dass CO2 deutlich weniger klimaaktiv ist im Vergleich zu Methan.
      Danke für den ergänzenden Text, den ich auch gerne gelesen habe!

    5. Frederik Fischer
      Frederik Fischer · vor fast 7 Jahre

      @Werner Müller Vielen Dank für die wertvolle Ergänzung.

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