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Kurator'in für: Volk und Wirtschaft Fundstücke Klima und Wandel
Ich schreibe „Cleantech Ing.“, einen Newsletter, über Technologien, die wir brauchen werden, um die Klimakrise zu lösen.
Was ich in der Überschrift geschrieben habe, ist ein harter Schluss, aber nach dieser Recherche von Bloomberg Green bleibt kein anderer übrig. Aber von vorne: Was sind ESG-Ratings?
Ratingagenturen bewerten damit, wie Firmen in den Bereichen Umwelt (Environmental), Soziales (Social) und Transparenz, Regierungsqualität (Governance) abschneiden. Diese Ratings sind die Grundlage von sehr vielen "nachhaltigen" Investments, die es am Markt gibt. Fondsanbieter zum Beispiel nutzen die Ratings, um ihre ETFs entsprechend mit Firmen aufzufüllen, die "gut" für Umwelt, Arbeiter:innen und Anti-Korruption sind. Der in Deutschland wahrscheinlich beliebteste Fonds dieser Art, der iShares MSCI World, verwaltet allein mehr als vier Milliarden Dollar Kapital.
Die Recherche von Bloomberg Green zeigt nun: Diese Ratings sind wertlos, jedenfalls, wenn man sie benutzen will, um ökologische Unternehmen zu finden. Sie sind wertlos, weil "sie nicht messen, welches Risiko ein Unternehmen für die Welt darstellt, sondern welches Risiko die Welt für ein Unternehmen darstellt." Konkret heißt das etwa, dass eine Ölfirma nur dann ein schlechtes ESG-Rating bekommt, wenn Regulierung ihres Geschäfts aufgrund von Klimazielen droht. Sonst nicht.
Dieser Fakt ist weithin unbekannt und es ist auch klar, warum: Ein gutes Gewissen kann man sich an der Börse nicht kaufen. Die Werbebroschüren vermitteln allerdings das Gegenteil: fürs Alter vorsorgen *und* dabei den Planeten nicht ruinieren und niemanden ausbeuten. Das ist schon immer prinzipiell eine Schimäre gewesen, nach diesem Text kann man das Ziel beiseiteschieben.
Wer an der Börse breit gestreut in ETFs investiert, muss damit leben, mit schlechten Dingen Geld zu verdienen. Der einzige Ausweg: Nicht investieren. Oder extrem viel recherchieren.
Quelle: Cam Simpson und Akshat Rathi EN www.bloomberg.com
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