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Klima und Wandel

#verkohlt: Gemeinsame Recherche von Correctiv und FFF

Leonie Sontheimer
Freie Journalistin
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Leonie SontheimerSonntag, 06.09.2020

Etwa jede fünfte Kommune in NRW ist noch direkt oder indirekt an Kohlekraftwerken beteiligt*. Das hat Correctiv gemeinsam mit einem Team von Fridays for Future (FFF) herausgefunden. In einer aufwändigen Recherche haben sie allen 396 Kommunen aus NRW einen langen Fragebogen geschickt.

(*Da nur 241 Kommunen überhaupt geantwortet haben, steht hinter der Aussage am Anfang ein Sternchen.)

Auf der Seite von Correctiv kann man den Namen einer NRW-Kommune eingeben und sich die Beteiligungen im Einzelnen anschauen. Correctiv hat sich dazu entschieden, die gesamte Kommunikation mit den Kommunen offenzulegen. Zum einen, weil sie hoffen, dass Leser*innen aus NRW noch weitere Informationen liefern. Aber auch, weil sie damit auf teils unverschämte Formulierung seitens der Kommunen aufmerksam machen möchten. Hintergründe dazu beschreiben Katarina Huth und Bastian Schlange aus der Klimaredaktion in diesem Beitrag

Anhand einiger weniger Beispiele machen Huth und Schlange im hier empfohlenen Beitrag klar, warum die Frage nach der Kohlebeteiligung der Kommunen eine so wichtige ist: Viele Kommunen werben mit Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Doch oftmals verdienen sie gleichzeitig noch an dem fossilen Brennstoff.

Auf einige von ihnen dürften noch heftige Verluste kommen. Denn diese Art der Energiegewinnung kann schon heute oft nicht mehr mit den niedrigen Kosten der erneuerbaren Energien konkurrieren. Spätestens mit der Umsetzung des Kohleausstieg sind die Anlagen endgültig wertlos.
(Aus dem Correctiv-Newsletter von Samstag)

Es wäre naheliegend, als klimaschutzinteressierte Bürgerin die eigene Kommune nach ihrer Kohlebeteiligung zu fragen. Doch gegenüber der Bürgerin haben Kommunen keine Auskunftspflicht. Gegenüber der Presse ist das anders. Deswegen haben die Mitglieder von Fridays for Future auch als Reporter*innen im Auftrag von Correctiv recherchiert. Für die Aktivist*innen eine spannende Abwechslung von den üblichen Aktionsformen, wie Tom Patzelt mir in einem Live-Interview auf dem Klima-Instagram-Kanal der taz (@klima.taz) erzählte, das leider nicht mehr abrufbar ist.

Mit dem Timing der Veröffentlichung könnte die Recherche auch Einfluss auf die Kommunalwahlen in NRW nächsten Sonntag haben. Es gibt wohl auch Pläne, die Recherche auf Bundesebene zu skalieren.

#verkohlt: Gemeinsame Recherche von Correctiv und FFF

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