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Klima und Wandel

Über den Sinn und Unsinn von Zielen in der fernen Zukunft

Carla Reemtsma
Klimaaktivist*in bei Fridays For Future
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Carla ReemtsmaDonnerstag, 06.05.2021

Es ist aber auch verwirrend. In den Nachrichten hört man von einem erhöhten Klimaneutralitätsziel, Umweltministerin Svenja Schulze tweetet über die Treibhausgasneutralität, wieder andere reden von Netto-Null- oder auf Englisch von Net-Zero-Zielen. Dabei ist das Konzept der "klimaneutralen Welt" auch im Pariser Klimaabkommen von 2015 verankert und soll weltweit spätestens Mitte des 21. Jahrhunderts erreicht werden.

Klimaneutralität beschreibt dabei den Zustand, in dem nur so viele Emissionen ausgestoßen werden, wie an anderer Stelle durch natürliche Senken (also Wälder, Moore etc., die CO2 speichern können) der Atmosphäre entzogen wird – eine ausgeglichene Bilanz in also. Jetzt verkünden immer mehr Staaten Jahreszahlen, für wann sie Klimaneutralität anstreben – und ernten trotzdem Kritik von Klimaaktivist*innen.

Die Kritikpunkte sind vielfältig:

  • Ziele in der fernen Zukunft sind wenig wert, wenn die heute notwendigen Maßnahmen zur Emissionsreduktion fehlen
  • die Inkludierung von Senken führt häufig zur Schlussfolgerung, dass  technologische Maßnahmen zur Entnahme von CO2 aus der Atmosphäre einen relevanten Beitrag zum Klimaschutz leisten können
  • insbesondere Industriestaaten müssten weit vor 2050 klimaneutral werden, um einen gerechten Beitrag zur Einhaltung der 1,5-Grad-Grenze zu leisten
  • eine Jahreszahl, zu der Klimaneutralität erreicht werden soll,  trifft keine Aussage darüber, wie in der Zeit bis dahin reduziert werden soll, da ein festes CO2-Budget fehlt

In seinem Beitrag ordnet Kurt Stukenberg die Rolle von und die Kritik an Klimaneutralitätszielen aus politischer und wissenschaftlicher Perspektive ein und gibt einen Ausblick darauf, was für tatsächlich konsequente Klimapolitik jetzt auf diese Ankündigung der Bundesregierung folgen muss.

Über den Sinn und Unsinn von Zielen in der fernen Zukunft

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