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Klima und Wandel

Tschernobyl: Von der Katatsrophe zum Fun

Nick Reimer
diplomierter Energie- und Umweltverfahrenstechniker, Wirtschaftsjournalist und Bücherschreiber
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Nick ReimerFreitag, 26.04.2019

Heute, vor 33 Jahren, geriet im Atomkraftwerk Tschernobyl eine Sicherheitsübung außer Kontrolle. In der Nacht auf den 26. April 1986 wurde das Gewissheit, wovor Kritiker der Atomkraft bis dahin immer nur gewarnt hatten: eine Katastrophe, die schlimmer als der größte ernstzunehmende Unfall, der GAU, ist. Tschernobyl erlebte den SuperGAU und veränderte die Wahrnehmung auf die Atomstromgewinnung.

33 Jahre später ist das scheinbar Normalität hierzulande: Gerade einmal die Süddeutsche widmet dem Jahrestag eine größere Geschichte. Unter der Überschrift "Ein Mann, ein Ort" beschreibt Martin Wittmann das Leben vor Ort. Im Deutschlandfunk geht es um "Strahlende Wildschweine", also die Auswirkungen,  die immer noch hierzulande messbar sind. Das Berliner Inforadio vom RBB befragt Martin Steiner, Leiter des Fachgebiets Radioökologie im Bundesamt für Strahlenschutz, der uns erklärt: 33 Jahre nach Tschernobyl - "Das Gebiet ist extrem stark verstrahlt". Und die Rhein-Zeitung porträtiert eine in Koblenz lebende Ärztin, die am 26. April 1986 unter den ersten Helfern am noch brennenden Atomkraftwerk war.

Ich selbst bin in den vergangenen 15 Jahren mehrfach in Tschernobyl und Umgebung unterwegs gewesen und möchte ein paar Fotostrecken empfehlen, die das ganze Grauen lebendig machen. "Prypjat vor und nach dem GAU" heißt die erste, die zweite "Die Kinder von Prypjat". Außerdem gibt es die Fakten zum Super-GAU im Bild.

Die Neue Züricher erklärt, wie Tschernobyl als Touristenattraktion funktioniert. Seit ein paar Jahren nämlich kann man von Kiew aus eine Reise in die gesperrte Zone buchen:

"Viele wollen mehr über die Sowjetunion erfahren, manche jedoch auch nur ein Bier unter dem Riesenrad der Geisterstadt Pripjat trinken."

Für den Tagestripp ist die Strahlung soweit gesunken, dass - folgt man den Anweisungen - keine Gefahr besteht. Der Reiseführer Lonely Planet bezeichnet den Ort als "The world's most unlikely tourist attraction".

Na denn!

Tschernobyl: Von der Katatsrophe zum Fun

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