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Klima und Wandel

Tesla plant offenbar riesiges Batterieprojekt

Ralph Diermann
Energiejournalist

Strom, Wärme und Mobilität – das sind meine Themen. Ich arbeite seit 2008 als freier Energiejournalist u.a. für die Süddeutsche Zeitung, Spiegel Online, die Neue Zürcher Zeitung, für Riffreporter sowie für einige Fachzeitschriften.

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Ralph DiermannMittwoch, 09.05.2018

Elon Musk hat es geschafft, aus einem sturzlangweiligen Produkt wie dem Batteriespeicher ein echtes Lifestyle-Thema zu machen. Seine Präsentation des Tesla-Speichers „Powerwall“ imitiert unverhohlen das jährliche Hochamt, das Apple feiert – samt etwas verpeiltem Auftritt und johlendem Auditorium (hier das Video).

Teslas Speicher-Aktivitäten genießen also enorm viel Aufmerksamkeit. Umso seltsamer, dass eine Bemerkung von Musk bei der jüngsten Bilanzpräsentation weitgehend unbeachtet blieb, obwohl sie es wirklich in sich hat. In einem Nebensatz hat Musk eine echte Sensation in Aussicht gestellt: Tesla plant offenbar, in den nächsten Monaten einen Batteriespeicher mit einer Speicherkapazität von einer Gigawattstunde zu installieren – acht Mal mehr als das derzeit leistungsstärkste Batteriepaket der Welt. Die Kapazität würde der von rund 150.000 Solarspeichern für private Haushalte entsprechen.

Dem auf das Thema Elektromobilität spezialisierten US-Blog Electrek gebührt die Ehre, als erste (und bislang auch als ziemlich als einzige) auf die Pläne Teslas hingewiesen zu haben. Die Super-Batterie könnte, so spekuliert Electrek, in Australien oder in Colorado installiert werden und dort helfen, das Stromnetz zu stabilisieren. Üblicherweise wird diese Aufgabe von fossilen Kraftwerken übernommen. Die Kohlekraftwerksbetreiber nutzen diesen Umstand gerne, um vor einem Ausstieg aus der Kohleverstromung zu warnen. Tesla würde mit der Batterie zeigen, dass es auch anders geht.

Allerdings ist Musk bekannt dafür, den Mund sehr voll zu nehmen. Längst nicht alle Ankündigungen sind durch die Realität gedeckt, siehe das „Model 3“. So ist offen, wo der Ein-Gigawattstunden-Speicher überhaupt produziert werden soll. Teslas eigene Batteriefabrik in Nevada ist dafür zu klein, zumindest beim derzeitigen Ausbaustand.

Tesla plant offenbar riesiges Batterieprojekt

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Kommentare 3
  1. Frederik Fischer
    Frederik Fischer · vor mehr als 6 Jahre

    Musk hat immer einen gewissen Nachrichtenwert, aber eine bloße Ankündigung ohne konkrete Erläuterungen zu Roadmap und Realisierung, finde ich etwas dünn. Wie du selbst schreibt, ist er dafür bekannt laut zu denken.

    1. Ralph Diermann
      Ralph Diermann · vor mehr als 6 Jahre

      Dass solche Ankündigungen nicht aus der Luft gegriffen sind, zeigt ein Speicherprojekt in Australien, das Tesla letztes Jahr realisiert hat - und das alle anderen bis dato installierten Speicher an Leistung weit übertroffen hat. Das Unternehmen hat also gezeigt, dass es in neue Größenordnungen vorstoßen kann. Technisch wäre die 1-GWh-Klasse auch gar kein Problem, weil die Speicher modular aufgebaut sind. Die Frage ist eher, woher Tesla die Batteriezellen bekommt. Teslas Gigafactory 1 wird laufend erweitert. Ob sie genug Zellen für einen 1-GWh-Speicher liefern kann, hängt aber nicht nur vom Ausbautempo ab - sondern auch davon, wie viele Akkus nun tatsächlich für das Model 3 gebraucht werden. Insofern könnte (das ist jetzt meine Spekulation) Musks Plan auch ein Versuch sein, die Gigafactory auszulasten, wenn die Autoproduktion weiter stockt.

    2. Frederik Fischer
      Frederik Fischer · vor mehr als 6 Jahre

      @Ralph Diermann Sehr interessant. Verstanden, das wirft ein anderes Licht auf die Ankündigung. Danke für die Zusatz-Infos.

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