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Kurator'in für: Klima und Wandel Volk und Wirtschaft
Journalistin und Buchautorin mit Fokus auf Klima, Umwelt und Lateinamerika. Seit Oktober 2022 feste Freie beim neuen Briefing Climate.Table, das von Berlin aus über die globale Klimakrise und -politik berichtet. Von 2006 bis 2020 war ich Redakteurin bei ZEIT ONLINE: zuerst Finanz-, dann Wirtschaftsredakteurin, schließlich Redakteurin im Ressort Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Seit 2021 arbeite ich freiberuflich. Basis: Hamburg.
Über meine Reisen durch Mexiko und Kolumbien sind zwei Bücher erschienen: Von Kolumbien und davon, wie schwer es ist, ein Land nach jahrzehntelangem Krieg zu befrieden, handelt "Wer singt, erzählt – Wer tanzt, überlebt", erschienen 2017 im DuMont Reiseverlag. Das Buch "Niemand liebt das Leben mehr als wir", 2019 im gleichen Verlag erschienen, erzählt von der Vielfalt Mexikos. Gemeinsam mit der Rechtsanwältin Roda Verheyen habe ich außerdem ein Buch über Klimaklagen geschrieben. "Wir alle haben ein Recht auf Zukunft" ist 2023 bei dtv erschienen.
Dies ist eine großartige, berührende, sehr, sehr lesenswerte Reportage über Lyra Verzosa, die sich auf den Philippinen um psychisch kranke Menschen kümmert.
Die verheerenden Folgen des Klimawandels treffen die Philippinen besonders hart. Immer wieder verwüsten Taifune weite Landstriche. Durch die Erderhitzung werden sie häufiger und gewinnen an Kraft. Manche erinnern sich vielleicht noch an Haiyan, der vor neun Jahren schlimme Zerstörungen anrichtete. Damals fand gerade ein UN-Klimagipfel in Polen statt. Aus Verzweiflung darüber, dass sich so wenig bewegte, während zu Hause seine Heimat verwüstet wurde, trat der Chef der philippinischen Delegation, Yeb Saño, in Hungerstreik.
Die Insel Leyte, auf der Janice lebt, liegt im Osten der Philippinen. Hier, wo die Menschen besonders arm, die Wege besonders weit, die Taifune besonders zerstörerisch sind, kümmert sich Lyra Verzosa um etwas, das auf den Philippinen gern weggelächelt wird: psychisches Leid. Sie kümmert sich, weil kaum ein anderer sich kümmert.
Wie schlecht psychisch Kranke auf den Philippinen versorgt werden, kann man sich in Deutschland schwer ausmalen. In Berlin mit seinen 3,6 Millionen Einwohnern gibt es rund 2.500 Betten in der Psychiatrie. Leyte und die Nachbarinsel Samar haben zusammen ähnlich viele Einwohner wie Berlin, drei Millionen. Für sie gibt es genau eine staatliche Psychiatrie.
Zehn Betten für drei Millionen Menschen. Fünf für Frauen, fünf für Männer.
Psychisch Kranke sind stigmatisiert. Manche werden von ihren Familien weggesperrt. Hinzu kommt die Armut: Viele können sich nicht einmal ausreichend Nahrung leisten. Wie dann eine Psychotherapie bezahlen?
Das Tolle ist, dass diese Geschichte einen trotz der himmelschreienden Mängel, von denen sie erzählt, nicht hoffnungslos zurücklässt. Denn Lyra Verzosa weigert sich, hoffnungslos zu werden. Sie besucht die traumatisierten Dorfgemeinschaften. Sie geht behutsam vor. Sie lädt zu Spanferkel und Bier, damit die Menschen zusammenkommen und offen sprechen können. Und sie sieht menschliche Stärke, wo andere nur das Leid sehen.
Wie sie das schafft? Bitte lest selbst. Es lohnt sich.
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Liebe Leute, bitte nicht so viele Artikel mit Bezahlschranke. Das ist ärgerlich. Ich zahle gerne für piqd, aber wenn ich Zeit und SZ und Spiegel noch dazu abbiegen muss, übersteigt das meine Möglichkeiten.