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Klima und Wandel

KlimawissenschaftlerInnen geben das 1,5 Grad-Ziel weitestgehend auf

Ole Wintermann
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Ole WintermannDienstag, 14.05.2024

Michaela Haas hatte in ihrem letzten Forums-Beitrag auf einen Beitrag des THE GUARDIAN verwiesen, in dem die Befragung von IPCC-KlimawissenschaftlerInnen zur erwarteten Klima-Zukunft quantitativ ausgewertet wurde. 94% der befragten IPCC-WissenschaftlerInnen haben sich vom 1,5 Grad-Ziel verabschiedet. Der mittlere Erwartungswert liegt nun bei + 3 Grad bis zum Jahre 2100. 

Der THE GUARDIAN hat diese Befragung nun in einem zweiten Beitrag um eine qualitative Auswertung in Form einer Einzelfall-Befragung ergänzt, auf die hier verwiesen sei.

Verzweiflung, Angst, Frust sind die Gefühle, die die befragten WissenschaftlerInnen nennen, wenn es um die Nicht-Aktivität von politischen AkteurInnen im Angesicht der Klimakrise geht. Uns erwarten Hungersnöte, Dürren, Migrationsbewegungen, globale Ressourcenkonflikte, so die Forschenden. 

“I expect a semi-dystopian future with substantial pain and suffering for the people of the global south. (..) The world’s response to date is reprehensible – we live in an age of fools.”

2 Mrd. Menschen leben schon jetzt außerhalb der lebenstauglichen "Klimanische". Diese Nische wird täglich kleiner.

Es sollte uns eigentlich zum Nachdenken bringen, wenn Menschen, die sich systematisch mit der Klimakrise beschäftigen, sagen:

“I’m relieved that I do not have children, knowing what the future holds.”

Habt ihr Kinder? 

Habt ihr euren Kindern gesagt, welche Zukunft sie erwartet? 

KlimawissenschaftlerInnen geben das 1,5 Grad-Ziel weitestgehend auf

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Kommentare 2
  1. Silke Jäger
    Silke Jäger · vor 7 Monaten

    Ich vergleiche das inzwischen mit der Sucht zu rauchen. Es ist eine Binse, dass Rauchen das Leben verkürzt, jede Zigarette, die nicht geraucht wird, zählt. Das Wissen um den Schaden von Nikotin und den Nutzen von Aufhören bringt gegen die Sucht nicht die entscheidende Wendung, trotzdem ist Wissen extrem wichtig.

    Aufzuhören ist etwas, das man jeden Tag neu schaffen muss, es ist der schwere Weg. Zu rauchen ist wie auf der Autobahn fahren, es ist leicht, es verschafft einem gute Gefühle, man stirbt nicht sofort dran (meistens). Aufzuhören ist zu Fuß durch den Busch: Es geht schwer, man muss viel Frust aushalten, man kann echt viel verlieren, gefühlt. Und die Belohnung ist kaum spürbar, weil man sein längeres Leben nicht direkt vergleichen kann mit dem kürzeren, dem man entgangen ist.

    Wir brauchen auch ein bisschen Empathie für uns selbst, wenn wir es nicht so leicht finden aus dem Auto aufs Fahrrad umzusteigen oder die Gas-Alternativen zu etablieren. Gleichzeitig brauchen wir viel mehr Wut gegen die Dealer, Hersteller und Profiteure der GHG-Industrien und der Politik, die es sich leicht macht.

    Ich vergleiche auch das mit einem Süchtigen: Unser Entzug ist wie ein neues Menschwerden unter Zeitdruck, ohne die Hilfe von liebenden Eltern, die uns ein paar Fehler mehr verzeihen. Es ist wie Entzug ohne Krankenhaus, Therapeuten und Peers. Und wie immer bei Entzug: Patentrezepte gibt es nicht. Jede:r muss da seinen eigenen Weg finden, jeder Mensch, jede Kommune, jedes Land, wir alle zusammen.

    Ohne festen Entschluss und ohne Hoffnung wird es wohl ziemlich schwer. Es müssen auch die entschlossen sein, die am meisten süchtig sind, weil sie ihr Geld damit verdienen. Und es müssen auch die hoffen, die wissen, dass die Chancen echt schlecht stehen.

  2. Michael Praschma
    Michael Praschma · vor 7 Monaten

    Ich bin absolut dafür, dass so etwas veröffentlicht wird. Zugleich muss ich gestehen, dass ich es nicht mehr schaffe, das zu lesen. Ich weiß es ja. Und ich weiß, dass die es auch wissen, die es in der Hand haben zu handeln – aber sie tun es nicht. So viele Petitionen, so viele Klimastreiks, Konferenzen … Ich mache alles weiter, aber eigentlich brauchen wir neue Ideen; eine Revolution.

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