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Klima und Wandel

Klimawandel: Mehr Druck, mehr Verbote!

Daniela Becker
Autorin

"Wie kann die Klimakrise gelöst werden?" ist die Frage, die mich am meisten beschäftigt. Ich bin Mitglied von RiffReporter, einem Autorenkollektiv und einer Genossenschaft für freien Journalismus.

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Daniela BeckerMittwoch, 02.01.2019

Ich war am Neujahrstag entlang des Nymphenburger Kanals hier in München spazieren. Auf der dünnen Eisdecke liegen hunderte Raketen und anderer Silvestermüll. Wenn das Eis schmilzt, wird der Dreck im Wasser versinken. Auch dieses Jahr habe ich nicht geböllert, weil ich mich nicht an dieser völlig unnötigen zusätzlichen Feinstaubbelastung und Vermüllung beteiligen will. 

Der Silvestermüll ist für mich ein gutes Beispiel, was generell im Umwelt- und Klimaschutz schiefläuft. Offensichtliche Probleme nicht anzugehen und zu regeln ist eine Führungsschwäche der Regierung, egal ob auf Bundes- oder Landesebene. 2018 sind die weltweiten Klimagasemissionen erneut angestiegen, das Artensterben schreitet ungebremst voran, an jeder Ecke liegt Müll herum.

Es gibt ein Häufchen Leute, die kein Auto fahren, versuchen auf Flugreisen zu verzichten, Einweg-Plastik vermeiden, kurz ihre CO2-Abdruck so klein wie möglich halten. Manche versuchen ein wenig verschämt an ihre Mitmenschen zu appellieren, andere haben aufgegeben, weil man meist schon für den wenig revolutionären Akt, sein Mittagessen in einer Tupperdose vom Take Away zu holen in dieser Wegwerfgesellschaft mitleidige Blicke kassiert. Vor allem ist uns natürlich klar, dass egal ob wir auf privates Feuerwerk verzichten oder auf den Coffee-to-Go aus Plastik: das ändert rein gar nichts. Weil der Großteil der Mitbürger sein Verhalten nicht überdenken möchte, obgleich es für die Gesellschaft besser wäre.

Das Konzept „freiwilliger Verzicht“ funktioniert nicht, das steht fest. Jan Freitag hat hier einen wütenden Kommentar geschrieben, der mir aus dem Herzen spricht.

Heitere Gelassenheit wird uns jetzt nicht mehr helfen. Die Lösung kann nur lauten: Druck von oben. So schwer es mir als linksliberalem Freund der Eigenverantwortung fällt: Dem Totalverlust unseres Wohlstands nach dem Klimakollaps kann nur durch unverzügliche, rechtsverbindliche, fiskalisch flankierte Verbrauchssteuerung davor entgegen gewirkt werden.


Klimawandel: Mehr Druck, mehr Verbote!

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Kommentare 5
  1. Ole Wintermann
    Ole Wintermann · vor fast 6 Jahre

    Ich sehe die Lage etwas optimistischer als der Autor des ZEIT-Artikels. Vielleicht ist das Rufen nach staatlicher Regulierung beim Klimawandel einfach nicht mehr adäquat und zeitgemäß. Die Änderungen des Konsumverhaltens findet ja schon längst - ganz ohne staatliche Regulierung - statt. Konzepte wie die dezentrale Energieversorgung sind erst durch die Digitalisierung möglich geworden. Gleiches gilt für neue Anbaumethoden in der Landwirtschaft, die sich - technisch unterstützt - von der Flächenbegrenzung lösen. In meinem keinesfalls "Grünen"-Umfeld findet zur Zeit eine massive Werteverschiebung statt. Bisherige Lebensweisen werden infrage gestellt, weit in die bürgerliche Mittelschicht hinein. "Politik" hat meiner Meinung nach bisher die Dynamik vollkommen verschlafen. Wir sollten weder auf Politik zählen noch warten; diese Zeit haben wir nicht mehr.

    1. Daniela Becker
      Daniela Becker · vor fast 6 Jahre

      Ich denke, es braucht beides und zwar sehr schnell.

  2. Andreas P.
    Andreas P. · vor fast 6 Jahre

    Bitte unbedingt die Kommentare unter dem Artikel lesen. Das macht Hoffnung, dass ich mein Widerstandsrecht aus Art 20 abs. 4 Grundgesetz nicht ausüben muss, um die FREIHEITLICHE demokratische Grundordnung zu verteidigen.

  3. Marcus von Jordan
    Marcus von Jordan · vor fast 6 Jahre

    ...ja so bitter. Und ja: man muss der Politik klarmachen, dass man sie eben gerade auch danach beurteilen wird, ob sie den Menschen sagt, was sie nicht hören will. Volksbegehren könnten ein gängiger Weg sein dafür.
    Aber nicht zu vergessen bitte: das private, kleine Engagement ist nicht umsonst. Zum einen werden die Dynamiken im Detail immer auch eine Wirkung auf die Struktur haben - zB. PolitikerInnen ermutigen. Zum anderen: macht es für euch selber! Es fühlt sich gut an, weil es richtig ist. Es ermutigt einen selber, dafür auch gegenüber Dritten einzustehen. So frei nach Buddha sollen wir ja gar nicht versuchen die Welt zu retten, sondern nur uns selbst. :)

  4. Frederik Fischer
    Frederik Fischer · vor fast 6 Jahre

    WORD!

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