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Kurator'in für: Fundstücke Klima und Wandel
Strom, Wärme und Mobilität – das sind meine Themen. Ich arbeite seit 2008 als freier Energiejournalist u.a. für die Süddeutsche Zeitung, Spiegel Online, die Neue Zürcher Zeitung, für Riffreporter sowie für einige Fachzeitschriften.
In der Serie „Worüber denken Sie gerade nach?“ befragen Autoren der ZEIT Wissenschaftler und andere kluge Köpfe, was sie gegenwärtig bemerkenswert finden. Für Jan Groos von der Universität Kiel (der auch den Podcast Future Histories macht, der „Podcast zur Erweiterung unserer Vorstellung von Zukunft“) ist das die Planwirtschaft – für ihn die Wirtschaftsform, mit der sich der Klimakrise am ehesten begegnen lässt, wie er mit Gespräch mit Kulturredakteur Lars Weisbrod erläutert. Groos ist überzeugt:
Die ökologische Krise (…) ist ein kollektives Problem, das demokratischer Wirtschaftsplanung bedarf. Die Mittel kapitalistischen Wirtschaftens, der viel gerühmte Markt zum Beispiel, verhindern die hierfür notwendige Koordination.
Wohlgemerkt demokratische Planwirtschaft – kein Top-Down-Ansatz wie im real existierenden Sozialismus. Denn das Modell funktioniere nur mit der Beteiligung, der Motivation und dem Wissen der Bürger. Und: Der Planwirtschaft á la DDR lag das gleiche Wachstumsparadigma zugrunde wie dem Kapitalismus.
So bedeute Wirtschaftsplanung von unten nicht, einen Konsumapperat zu schaffen, der das gleiche hervorbringt wie der Kapitalismus, nur halt in basisdemokratisch und ohne Profitstreben. Groos‘ Erwartung ist, dass die gemeinsame Planung Faktoren wie den Ressourcenverbrauch oder CO2-Emissionen berücksichtigt, über die derzeit nur wenige Wirtschaftsbosse die Kontrolle hätten:
Was uns alle kollektiv betrifft, soll auch kollektiv verhandelbar werden, und nicht mehr an ein demokratisch nicht kontrolliertes System namens Privatwirtschaft ausgegliedert werden.
Problem ist halt nur, dass das Modell von der Einsichtsfähigkeit der Bürger lebt; von ihrer Bereitschaft, Konsuminteressen zurückzustellen und konstruktiv mitarbeiten. Groos sagt:
Ich setze (…) darauf, dass es bei der Mehrheit der Menschen eine Einsicht darin gibt, dass sie abhängig sind von den Strukturen, die uns erhalten, und dass sie sich deswegen auch in einer für sie sinnvollen Art und Weise in die Reproduktion unserer Gesellschaft einbringen.
Quelle: Jan Groos, Lars Weisbrod Bild: Max Gurresch www.zeit.de
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Die Frage lautet: Wie kann in relativ reichen Staaten ein Umbruch eingeleitet werden?
Kann es eine Mischung aus den Katastrophen um uns und Einsicht sein?
Möglicherweise ist dieser Hinweis vom Club of Rome ein Fingerzeig:
https://www.manager-ma...
Ansonsten erleben wir wieder den Alptraum von Marx und Engels. Bereits in der "Deutschen Ideologie" stellten beide fest, dass ein hoher Entwicklungsstand der Ökonomie notwendig für eine nachkapitalistische Gesellschaft sei, weil andernfalls "nur der Mangel verallgemeinert, also mit der Notdurft auch der Streit um das Notwendige wieder beginnen und die ganze alte Scheiße sich herstellen müsste".
Und das war das Dilemma aller Sozialismusversuche des 20. Jahrhunderts. Plechanow, der Lenin Marx Schriften lehrte, warnte vor einer sozialistischen Revolution im zaristischen Russland. Er hatte wie Max Weber erkannt, dass eine gewisse Bürokratie notwendig ist, die nicht jede Köchin steuern kann. Natürlich plädierte er auch nicht für Buchhalter als Köche.
"Wenn es einfach eine gesellschaftliche Erwartungshaltung gäbe, dass sich die Menschen einbringen. Aber keinerlei Form von Sanktionen. Ein wünschenswerter Sozialismus ist für mich einer, der Wohnen, Essen, Verkehr, technologische Infrastruktur und all das bedingungslos zur Verfügung stellt – öffentlicher Luxus für alle. Man kann dann nicht mit dem Entzug davon drohen."
Man muß auch nicht mit dem Entzug drohen. Der kommt automatisch. Es ist ja nicht so, dass die Sozialisten damals keine demokratische Planwirtschaft wollten. Lenin fand ja, dass jede Köchin den Staat regieren könne. Also auch mit planen. Nur hat sich die Einsicht in eine gemeinsame und sinnvolle Art und Weise der Reproduktion nie eingestellt. Das hat in Jugoslawien in der Eigentümerdemokratie letztendlich nicht ein mal auf Unternehmensebene gut funktioniert.
Und der Artikel gibt mir keinerlei Idee, wie dieser Begriff der demokratischen Planwirtschaft wirklich mit Leben gefüllt werden soll. Oder soll er sich selbst mit Leben füllen? Das ist Wunschdenken, x-mal gescheitert. Wir brauchen schon mal etwas mehr Kreativität und Anstrengung. Man kann Gesellschaften nicht einfach eintauschen "gegen eine Gesellschaftsordnung, in der nicht nur ich existenziell abgesichert bin, bis in die ferne Zukunft hinein, sondern alle anderen auch."