sharing is caring
ist wirklich so!
Vielen Dank fürs Teilen!
Kluge Köpfe filtern für dich relevante Beiträge aus dem Netz.
Entdecke handverlesene Artikel, Videos und Audios zu deinen Themen.
Kurator'in für: Fundstücke Klima und Wandel
Strom, Wärme und Mobilität – das sind meine Themen. Ich arbeite seit 2008 als freier Energiejournalist u.a. für die Süddeutsche Zeitung, Spiegel Online, die Neue Zürcher Zeitung, für Riffreporter sowie für einige Fachzeitschriften.
Eigentlich ist die Frage ein alter Hut: Schließen sich Wirtschaftswachstum und Klima-/Natur-/Umweltschutz aus? Bereits vor fast fünfzig Jahren hat der Club of Rome auf die Grenzen des Wachstums hingewiesen: Nur wenn wir die Konsumspirale verlassen, können wir den Ressourcen-Raubbau beenden. Eine Studie des Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung (RWI Essen), vorgestellt von Joachim Wille auf klimareporter.de, kommt zu dem Ergebnis, dass ein grünes Wirtschaftswachstum sehr wohl möglich ist.
Der Schlüssel liegt laut der vom Umweltbundesamt beauftragten Studie in der Internalisierung der Klimakosten. Sprich: Die Preise müssen Ressourcenverbrauch und Umweltbelastung abbilden. Das wirkungsvollste Instrument wäre eine CO2-Bepreisung, etwa durch eine Ausweitung des CO2-Emissionshandels auf die bislang nicht berücksichtigten Bereiche Verkehr, Wärmeversorgung und Landwirtschaft. Da der Emissionshandel EU-weit gilt, müsste hier auf europäischer Ebene angesetzt werden. Doch auch die Bundesregierung kann aktiv werden: Indem sie das deutsche Steuern- und Abgabensystem im Energiebereich so umbaut, dass Energieträger mit hohen CO2-Emissionen teurer und solche mit geringeren billiger werden. Die Einkünfte sollten dann über einen „Öko-Bonus“ an die Bürger zurückfließen.
Das „Degrowth“-Konzept halten die Autoren der Studie dagegen für den falschen Ansatz. Es sei unklar, wie das politisch durchzusetzen wäre, ohne gesellschaftliche Verwerfungen zu erzeugen. Außerdem sei es ineffizient, weil es nicht nach den jeweiligen Umweltbelastungen der einzelnen wirtschaftlichen Aktivitäten differenziert.
Quelle: Joachim Wille klimareporter.de
Bleib immer informiert! Hier gibt's den Kanal Klima und Wandel als Newsletter.
Einfach die Hörempfehlungen unserer Kurator'innen als Feed in deinem Podcatcher abonnieren. Fertig ist das Ohrenglück!
Öffne deinen Podcast Feed in AntennaPod:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Downcast:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Instacast:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Podgrasp:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Bitte kopiere die URL und füge sie in deine
Podcast- oder RSS-APP ein.
Wenn du fertig bist,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in gpodder.net:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Pocket Casts:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Ich war doch sehr überrascht über diesen piq, nachdem ich gestern auf der Abschlusskonferenz zur Studie war. Aus meiner Sicht gibt der piq nicht nur die Schlussfolgerungen der Studie, sondern auch den durchaus differenzierten Beitrag von Herrn Wille sehr verzerrt wieder! So wird das Bild gezeichnet "Grünes Wachstum" ist möglich und "degrowth" sei der "falsche Ansatz". Eine der zentralen Aussagen der Studie, auf den sich die Forschungsinstitute (neben RWI auch noch IÖW und Wuppertal Institut) geeinigt haben als Vorschlag, das "vorsorgeorientierte Postwachstum", taucht gar nicht auf. Zudem wurde dargelegt, dass sich zentrale Annahmen "beider Seiten", also von Vertretern von GreenGrowth/GreenEconomy als auch degrowth, nicht halten lassen. Ein Beispiel ist, die Annahme der absoluten Entkopplung. Hier wurde gezeigt, dass sich die Annahme, dass es zu einer solchen kommen könnnte (GreenGrowth), als auch, dass sie komplett unmöglich ist (degrowth) heute nicht wissenschaftlich nachweisbar ist.
Schade. Hoffentlich lesen möglichst viele Abonnenten den ganzen Artikel.
Degrowth geht also nicht ohne gesellschaftliche Verwerfungen? Ich würde sagen, das gilt genauso für das im Moment praktizierte Wachstum ohne Grenzen. Einige wenige leben gut auf Kosten vieler. Die vieldiskutierte sich immer weiter öffnende Schere zwischen Arm und Reich hat ja wohl auch Potenzial für gesellschaftliche Verwerfungen. Ich würde sogar sagen, wir stecken in diesen Verwerfungen bereits mitten drin.
Lieber Ralph Diermann, das ist aber schon eine sehr einseitige, ja verzerrende Lektüre der Studie und des auf ihr basierenden Artikels von Wille. Die zentrale Botschaft der Studie ist ja gerade nicht, sich auf eine Seite in der Kontroverse zwischen "Green Growth" und "Degrowth" zu schlagen. Sondern ein Drittes zu propagieren, die "vorsorgeorientierte Postwachstumsposition", die fordert systematisch die Wachstumsabhängigkeit abzubauen, gerade weil wir keinen empirischen Beleg dafür haben, dass eine ausreichende und systematische Entkopplung möglich ist. Dieser Piq ist ein Ärgernis!
Sehr spannender Artikel. Ich habe das Fazit aber durchaus als sowohl grünes Wachstum als auch etwas Degrowth verstanden:
"Der Politik schlagen die Studien-Autoren als Element einer "vorsorgeorientierten Postwachstumsposition" vor, neben der konsequenten Bepreisung von CO2 und Ressourcen auch einen Wandel zu einer "Kultur der Nachhaltigkeit" zu fördern und Institutionen etwa im Sozialsektor möglichst so umzubauen, dass sie ihre Funktionen unabhängiger von der Wirtschaftsleistung erbringen können – etwa durch Förderung neuer Formen der Nachbarschaftshilfe."