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Kurator'in für: Volk und Wirtschaft Fundstücke Klima und Wandel
Ich schreibe „Cleantech Ing.“, einen Newsletter, über Technologien, die wir brauchen werden, um die Klimakrise zu lösen.
Im Deutschen wird nicht so schnell klar, welches unpassende Konzept "Nachhaltigkeit" inzwischen geworden ist. Im Englischen schon eher: "sustainability" – "to sustain" – etwas erhalten. Wenn wir also nach Nachhaltigkeit streben, versuchen wir, den momentanen Status quo zu erhalten, ein Status quo, in dem die Menschen zu viel roden, verschmutzen, Treibhausgase emittieren und die Kipppunkte näher rücken.
Diese Podcastfolge von Radio Wissen liefert eine sehr gute Einführung in ein Konzept, das auf den ersten Blick besser als "Nachhaltigkeit" ist: Regeneration.
Anstatt beispielsweise zu verhindern, dass Boden noch mehr Nährstoffe verliert, geht es darum, ihn wieder aufzubauen und anzureichern. Das wäre, angewandt auf alle Bereiche, ein fast revolutionärer Paradigmenwechsel mit weitreichenden Folgen: Wenn es nicht mehr darum allein ginge, was wir Menschen uns von der Erde nehmen können, sondern, was wir im Gegenzug zurückgeben können. Es ist aber auch: eine Utopie, die bisher nur in Nischen ausprobiert wird, etwa auf der ägyptischen Farm Sekem. Dort haben die Bauern eine Oase geschaffen:
Es sind die Sinne, die jeden, der diesen Platz in der ägyptischen Wüste besucht, irritieren. Das laute, kehlige Quaken der Frösche in der lebensfeindlichen, heiß-trockenen Landschaft, das laute Gezwitscher der Vögel in diesem Meer aus Sand und Steinen, die Frische des Morgentaus auf dem sattgrünen Rasen während draußen der Wüstenwind den Staub über den rissigen Boden treibt. Das Plätschern des Wassers. Der würzige Geruch von Kamille, Minze, Anis, der einen genussvoll nachschnuppern lässt. Und dann der Blick in dieses Kaleidoskop aus Grün – geschaffen mitten in der Wüste.
Quelle: Geseko von Lüpke www.br.de
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Stimme zu. wichtiger Aspekt. Allerdings war meine erste Assoziation beim titel: wenn doch alle wenigstens genau so viel zurück geben würden wie genommen...
Wird man mit regenerativer Landwirtschaft 11 Milliarden Menschen ernähren können?
Ich finde den Begriff Nachhaltigkeit gar nicht unpassend, im Gegenteil - auch wenn er immer wieder mal nicht als ganzheitlicher Ansatz verstanden und auch missbräuchlich verwendet wird. Die hier angeführte Definition bzw. das beschriebene Verständnis halte ich für irreführend. Es geht bei Nachhaltigkeit nämlich NICHT um die Erhaltung des Status quo, sondern - wenn man das Konzept schon so einengen will -, um die Erhaltung der ökologischen und sozialen Lebensgrundlagen der Menschen. Das inkludiert auch Regeneration, nämlich dort, wo sie notwendig ist. Regeneration alleine genommen greift meiner Ansicht aber zu kurz, weil dieser Begriff erst wieder "nur" auf die ökologische Sphäre zielt.