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Klima und Wandel

Flughafen Heathrow: Aktivisten verschieben den Drohnen-Angriff

Nick Reimer
diplomierter Energie- und Umweltverfahrenstechniker, Wirtschaftsjournalist und Bücherschreiber
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Nick ReimerMontag, 17.06.2019

Sie blockieren Flughafen-Zufahrten, Brücken während des Berufsverkehrs oder die Innenstädte von Bremen, Leipzig und Wien: Aktivisten der "Extinction Rebellion" (XR) sind bereit, Straftaten zu begehen, sich verhaften zu lassen, um Bevölkerung und Politik für die Klimakrise wachzurütteln. Die FAZ beschreibt das so:

XR propagiert einen Klimaschutz-Aktivismus mit verschärften Mitteln: Gewalt lehnt die Gruppe zwar explizit ab, doch wird zu Rechtsbrüchen in Form von massenhaftem „disruptivem zivilem Ungehorsam“ aufgerufen. Als Vorbild nennt XR den gewaltlosen Widerstand von Mahatma Gandhi gegen die damalige britische Kolonialherrschaft in Indien.

Im November blockierten Tausende XR-Aktivisten einen Tag lang fünf Themse-Brücken in der Londoner Innenstadt. Das Verkehrschaos war gigantisch. Im April waren dann Brücken in Berlin dran, die Freiburger Innenstadt oder die von Aachen. Jetzt plant die relativ junge Bewegung den ganz großen Coup: Die Sperrung Großbritanniens größtem Flughafen. Knapp 78 Millionen Menschen benutzten 2017 den Airport London Heathrow, der damit sechstgrößtes Flugkreuz der Welt und Großbritanniens größte Einzelquelle von Treibhausgasen ist. Und als sei das noch nicht besorgnis erregend genug: Heathrow sollauf eine Kapazität von 130 Millionen Passagieren ausgebaut werden.

"Nicht mit uns", erklärten die XR-Rebellen und kündigten an, den Flugverkehr an diesem Dienstag und Anfang Juli lahm zu legen. Und zwar mittels Drohnen: Im Dezember musste Großbritanniens zweitgrößter Flughafen Gatwick für anderthalb Tage wegen einer Drohne schließen, 150.000 Passagiere waren betroffen.

Allerdings dürften wohl die angedrohten langen Haftstrafen wie auch die Auswirkungen auf 2,5 Millionen Flugpassagiere die XR-Aktivisten ins Grübeln gebracht haben. Heute wurde der für morgen geplante Start der Drohnenaktion verschoben. Aus Sicht von XR bleibt die Aktion abergerechtfertigt, denn Fliegen habe "Völkermord-ähnliche Konsequenzen für kommende Generationen".

Flughafen Heathrow: Aktivisten verschieben den Drohnen-Angriff

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