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Kurator'in für: Klima und Wandel
Ich bin freie Journalistin und Teil des journalistischen Kollektivs Collectext. Nach einem Bachelor in Philosophie und Biologie habe ich die multimediale Ausbildung an der Deutschen Journalistenschule genossen. Am liebsten erzähle ich Geschichten, die Mut machen. Die finde ich meistens in der sozial-ökologischen Transformation, manchmal auch in der digitalen.
Im 2. Leben bin ich Umweltaktivistin. Wie ich das mit professionellem Journalismus vereinbaren kann?
-> collectext.de/journalismus-und-aktivismus/
2019: "Das Jahr, nach dem niemand, der Zeitung liest oder Radio hört oder youtube schaut oder auf Werbewände blickt, sagen kann: er habe es nicht gewusst." Das sagt der Soziologe und Journalist Mathias Greffrath im ersten Teil seines essayistischen Jahresrückblicks im Deutschlandfunk. Nach diesem Jahr könne also niemand sagen, er habe nichts von der Klimakrise gewusst. Es stimmt, sie war omnipräsent. In den Medien, auf der Straße, an Küchentischen. Was jedoch nicht so präsent war in der öffentlichen Diskussion, ist der Bogen zur eigentlichen Ursache der Krise, den Greffrath in diesem Rückblick schlägt. Er sagt,
dass Demonstranten und Politiker zu kurz springen, wenn sie den Kampf gegen den Klimawandel zum alles überwölbenden globalen Großthema erklären. Noch einmal: nicht der Klimawandel ist das Problem, er ist das massive Symptom des Grundproblems: Wachstum.
Wirtschaftswachstum als Grundproblem, ein Extraktionskapitalismus, der die Grenzen seiner Ausdehnung erreicht hat und die bevorstehende Entscheidung zwischen einem „Verwüstungsanthropozän“ oder „holozänartigem Anthropozän“. Greffrath gelingt es in diesem halbstündigen Essay, sperrige Begriffe emotional begreifbar zu machen und das, was im letzten Jahr geschehen ist, historisch und philosophisch einzuordnen.
"Eine alte Ordnung löst sich auf, und eine neue hat noch keine Konturen", sagt Greffrath. Und endet mit einem Funken Hoffnung: "Die Sache ist groß. Aber macht sie das nicht auch reizvoll?"
(Ein kleiner Wermutstropfen an dem sonst herausragenden Essay ist die Dominanz männlicher Denker, die mir vielleicht nicht aufgefallen wäre, wenn Greffrath es nicht versäumt hätte, Maja Göpel als Generalsekretärin des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung namentlich zu nennen, wo er im Satz davor Eckart von Hirschhausen ganz selbstverständlich namentlich erwähnt.)
Quelle: Mathias Greffrath Bild: Craig Ruttle/AP/dpa deutschlandfunk.de
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Danke, sehr aufschlussreich.
Mittlerweile ist der Teil 2 schon da:
https://www.deutschlan...
Er endet so:
"Und an dieser Stelle muss dann doch noch einmal von Greta Thunberg die Rede sein. Nein, nicht noch einmal von dieser krassen Rede vor den Vereinten Nationen. Sondern von dem Ritual, das diese säkulare Prophetin gestiftet hat: vom Freitag.
Eine Stunde darüber reden, was schief läuft
Stellen Sie sich also bitte jetzt, am Ende dieser halben Stunde nur eine Minute lang vor: Jeden Freitag nachmittag, oder auch nur in der letzten Stunde: im Unterricht, im Betrieb, in den Büros von Abgeordneten, Stadtplanern, Krankenhausstationen, Pflegeheimen, in den dazu gehörigen Bürokratien, den Zentralen und Stationen von Bahn und Telekom und Post, in den Kindertagesstätten und den Montagehallen … würde eine Stunde lang darüber geredet, was schief läuft, werden Ideen ventiliert, wie man sich Abhilfe, Verbesserung, Veränderung vorstellen kann, in der eigenen Arbeit, im Betrieb, in der Stadt, im Land. In jedem Mietshaus, jeder Stadtbibliothek, jedem Fuhrhof, jedem Schlachthof, jeder Filiale von Lidl, Aldi, Rewe, in den Shopping-Malls, wo Billigklamotten, elektronischer Schnickschnack oder überteuerter Luxustand verkauft werden, in den Theatern und Museen, den Polizeirevieren und den Büros des BND, in den Ministerien und Forschungslaboren der Pharmachemie, den Konstruktionsbüros von Motoren aller Art, den Planungsbüros von Airbus, Siemens, Bahn, den Universitätsseminaren, Max-Planck-Instituten und den Lehrerzimmern der Grundschulen in Problembezirken … würden nur eine Stunde lang die Mitarbeiter, die Mieter, die Verwalter, die Lehrenden, die Kinder darüber reden, wo man eigentlich hinwill, mit der ganzen Arbeit, der ganzen Mühe, wo der Frust herkommt, was getan werden könnte, über das, was man gleich ändern könnte, über das, was man sich vorstellen kann, auch wenn man es sich gerade nicht vorstellen kann, über die Delegation von Aufträgen an unsere Repräsentanten – und meinetwegen auch, wie man sich dabei gerade fühlt…eine Stunde lang: Gesellschaft.
Ein Ritual für die Demokratie
Die Minute ist vorbei. Und die Anschlussfrage lautet: Ist das naiv, sich so etwas vorzustellen, so ein kleines, rituelles, analoges, Menschen verbindendes Ritual? Ein wenig mehr Gesellschaft? Ist das utopisch? Könnte das interessant, gar vergnüglich sein, so ein basisdemokratisches Palaver? Könnte das Menschen zu Verabredungen veranlassen? Könnte das unsere Politiker ermutigen? Würden Sie bei so etwas mitmachen? Würden Sie sich unfrei dabei fühlen? Oder könnten sich daraus Konsequenzen für unsere Demokratie ergeben?
Bei Google machen sie das nämlich schon lange."
Wie wird die die Schlussfolge enden? Sie kommt am 22. Dezember.
Und "Noch einmal: nicht der Klimawandel ist das Problem, er ist das massive Symptom des Grundproblems: Wachstum."
Kann nicht oft genug wiederholt werden! (und wird auch nicht gerne wiederholt, da sich mit dem Symptom Geld verdienen lässt, mit dem Grundproblem eher nicht!)