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Klima und Wandel

"Der Klimaschutz wird bislang noch viel zu klein gedacht"

Ralph Diermann
Energiejournalist

Strom, Wärme und Mobilität – das sind meine Themen. Ich arbeite seit 2008 als freier Energiejournalist u.a. für die Süddeutsche Zeitung, Spiegel Online, die Neue Zürcher Zeitung, für Riffreporter sowie für einige Fachzeitschriften.

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Ralph DiermannMontag, 23.04.2018

Bislang werden Klimaschutz und Energiewende meist als rein technische Aufgabe verstanden: Solaranlagen und Windräder statt Kohle- und Kernkraft, neue Netze und Speicher, effizientere Anlagen und Maschinen, dazu ein paar Anpassungen des regulatorischen Rahmens, und fertig.

In einem Gastbeitrag für das Handelsblatt erinnern Patrick Graichen, Chef des Berliner Thinktanks Agora Energiewende, und Stefan Kapferer, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), jetzt daran, dass es um viel mehr geht – nämlich um eine Generationenfrage, die enorme soziale und kulturelle Implikationen hat. Die Autoren ziehen gar eine (gut begründete) Analogie zur Einführung der Sozialversicherungen Ende des 19. Jahrhunderts: So wie Bismarck damit eine Antwort auf Not, Elend und andere Herausforderungen der Industrialisierung fand, so müssen wir heute schnell und grundlegend auf den Klimawandel reagieren.

Empfehlenswert ist der Text auch, weil die Autoren gleich auch eine Agenda für die Bundesregierung entwerfen, die dieser Anforderung gerecht werden könnte. Damit leisten sie etwas, was die GroKo im Koalitionsvertrag verweigert hat: Aus dem Papier lässt sich nicht heraus lesen, wie die Regierung die Klimaziele erreichen will. Graichen und Kapferer skizzieren hier so knapp wie konkret die wichtigsten Ansatzpunkte und nötigen Maßnahmen in den Bereichen Strom, Wärme und Verkehr.

Nebenbei: Der Beitrag verdeutlicht sehr schön, wie sich der Wind in der Energiebranche gedreht hat. Der BDEW gehörte noch vor einigen Jahren zu den großen Bremsern beim Klimaschutz. Nun zeigt er der Bundesregierung, wo es langgeht.

"Der Klimaschutz wird bislang noch viel zu klein gedacht"

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Kommentare 1
  1. Nutzer gelöscht
    Nutzer gelöscht · vor mehr als 6 Jahre

    Vorbildlicher konstruktiver Journalismus. Das sollte Pflichtlektüre im Bundestag werden ;-)

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