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Kurator'in für: Fundstücke Klima und Wandel
Strom, Wärme und Mobilität – das sind meine Themen. Ich arbeite seit 2008 als freier Energiejournalist u.a. für die Süddeutsche Zeitung, Spiegel Online, die Neue Zürcher Zeitung, für Riffreporter sowie für einige Fachzeitschriften.
Ich wage mal die Prognose, dass uns Autos in Innenstädten in zwanzig Jahren ähnlich gestrig vorkommen werden, wie heute das Heizen mit Kohlebriketts – was einst selbstverständlich war, wird durch den technologischen und/oder gesellschaftlichen Wandel zu einer völlig schrägen Praxis. Mit dem Auto zum Einkaufen in die Stadtmitte? Ein absurder Gedanke im Jahr 2040, dafür gibt es viel angenehmere und vor allem: gesellschaftsverträglichere Lösungen (übrigens schon heute).
Das geschieht jedoch nicht von allein. Für eine Verkehrswende in den Städten reichen der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs, mehr Radwege und Beschränkungen für den Autoverkehr – Standardinstrumente zukunftsorientierter Verkehrspolitik – allerdings nicht aus, schreibt jetzt ZEIT-Redakteurin Petra Pinzler. Denn es gibt ein Motiv für das Autofahren, das sich auch mit noch so attraktiven Alternativen nicht außer Kraft setzen lässt: der soziale Status, der sich mit dem eigenen Fahrzeug demonstrieren lässt (wofür nach Ansicht von Pinzler vor allem Männer empfänglich sind).
Ich habe, also habe ich auch viel PS. Ich kann mir eine 100.000-Euro-Karre leisten, also steht mir auch viel öffentlicher Raum zu,
schreibt Pinzler. Wie kann man das überwinden? Indem man ein positives Bild dagegensetzt, meint die Autorin. Die Lebensqualität von Innenstädten ohne Autos. Mehr Raum für Kinder, für Gastronomie und Freizeit, für Bäume und Parks, für Kommunikation. Bessere Luft und weniger Lärm. Und wo man trotzdem im Nu überall hinkommt, mit dem ÖPNV, dem Rad oder zu Fuß.
Pinzler beschwört eine neue Wirklichkeit, in der „auf den Straßen auch mal getanzt werden kann“. Das muss ja nun nicht unbedingt sein. Aber ein Bier trinken oder Fußball spielen, wo bislang private Autos öffentlichen Raum besetzen – unbedingt!
Quelle: Petra Pinzler www.zeit.de
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Wenn nur endlich die Mythen über E-Autos nicht mehr ständig reproduziert würden, ließe sich ein Teil des Problems erledigen - denn mit übermotorisierten E-Autos ließe sich ja auch protzen (nicht dass ich das befürworte). Ich bin ja übrigens oft auf Fahrraddemos und auch dort lässt sich beobachten, dass Teilnehmer (ja, extra die männliche Form) gerne mit ihren Rädern angeben, seien es jetzt Fixies, Bullitts oder besonders verkünstelte Rennräder. Das Problem ist also eher, dass es gesellschaftlich betrachtet immer noch ok ist einen Benziner oder Diesel zu fahren. Alternativen zum Angeben gäbe es genug.
Ich träume immer noch von einer Welt ohne (Privat-)Autos! (obwohl ich gerade selbst eins habe :( )