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Klima und Wandel

COP 23: Wie die Gipfel-Berichterstattung wirkt

Nick Reimer
diplomierter Energie- und Umweltverfahrenstechniker, Wirtschaftsjournalist und Bücherschreiber
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Nick ReimerMontag, 06.11.2017

Es ist "Gipfeltime"! Heute startete COP 23 in Bonn. Damit beginnt auch "Gipfel-Showtime", wie schon vor ein paar Jahren Hamburger und Züricher Wissenschaftler nach einer Medienauswertung in 27 Ländern zeigten: Über das Problem der Erderwärmung wird vor allem während der Weltklimagipfel intensiv berichtet, danach und davor deutlich weniger.

Auch in Deutschland nehmen Journalisten die Gipfel gern zum Anlass für Berichterstattung zum Klimawandel - das zeigt auch ein Langzeitmonitoring von Forschern der US-amerikanischen University of Colorado. Doch darüber, wie diese Gipfelberichte aufs Publikum wirken, darüber ist bisher wenig bekannt. Immerhin erschien pünktlich zum diesjährigen Bonner Gipfel im Fachjournal Nature Climate Change eine Untersuchung unter Leitung der Hamburger Kommunikationswissenschaftlers Michael Brüggemann und Imke Hoppe, die mehr als tausend Mediennutzer befragten. 

Mit drei wesentlichen Erkenntnissen:

1. Das Fernsehen ist auch beim Klimathema wichtigste Informationsquelle. 69 Prozent der Befragten erfuhren über das Fernsehen von der Klimakonferenz, das Radio war mit 46 Prozent die zweitwichtigste Quelle, Zeitungen folgten mit 33 Prozent. Fast ein Viertel der Befragten (24 Prozent) aber sagte aus, sie hätten keine Medienberichte zum Gipfel mitbekommen.

2. Die Zahl derjenigen, die den wissenschaftlichen Konsens zum menschengemachten Klimawandel bezweifeln, liegt hierzulande stabil deutlich unter zehn Prozent. Unverändert war fast die Hälfte der Befragten vor wie nach dem Klimagipfel bereit, sich als Konsument für klimaschonende Lebensmittel oder Verkehrsmittel zu entscheiden.

3. Die Mehrheit der Befragten ist nach der Klimakonferenz eher beruhigter als aufgerüttelt. Klimakonferenzen stärken demnach das Vertrauen in die Politik, die mit dem Problem schon irgendwie fertig wird.

Schlussfolgerung? Jürgen Döschner, beim WDR fürs Thema zuständig, twittert: "Vielleicht wäre etwas mehr Berichterstattung  zwischen den #Klimagipfeln hilfreich."

COP 23: Wie die Gipfel-Berichterstattung wirkt

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