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Klima und Wandel

Bilanz: Das Jahr 2017 bestätigt den Trend

Nick Reimer
diplomierter Energie- und Umweltverfahrenstechniker, Wirtschaftsjournalist und Bücherschreiber
Zum Kurator'innen-Profil
Nick ReimerSamstag, 30.12.2017

Das Jahr 2017 war in Deutschland im Durchschnitt 9,6 Grad Celsius warm und damit um 1,4 Grad wärmer als der Wert der gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Das geht aus der Auswertung der Daten von rund 2000 Messstationen des Deutschen Wetterdienstes hervor. 2017 zählt damit zu den acht wärmsten Jahren seit Beginn regelmäßiger Temperaturmessungen 1881. All diese acht Jahre liegen in diesem Jahrhundert. Am höchsten kletterte das Quecksilber in Deutschland am 22. Juni in Trier-Petrisberg auf 37,2 Grad Celsius.

Es ist aber nicht nur ein warmes Jahr, 2017 wurden auch sehr viele Extremwetter-Ereignisse registriert. Der Wetterdienst gab rund 30.000 Unwetterwarnungen aus, die Orkane "Xavier" und "Herwart", der viel zu warme Oktober, die Mai-Dürre in weiten Landesteilen, der wärmste jemals gemessene März oder eine plötzliche Rückkehr des Frostes im April waren herausragend. Deshalb hatten die Obstbauern 2017 ein extrem schlechtes Jahr, vielerorts erfrohr die Blüte.

Eine weltweite Erhebung über 2017 liegt noch nicht vor, Experten gehen allerdings davon aus, dass sich das ablaufende Jahr weiter vorn in der Rekordliste der Temperaturen eintragen wird. Daran ändert auch die extreme Kälte nichts, die derzeit in Nordamerika herrscht. US-Präsident Donald Trump witzelte per Twitter über die "gute alte Erderwärmung", von der man mehr brauche. Aber Anders Levermann, Professor am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, erklärt, warum Extremkälte und Erderwärmung kein Widerspruch sind.

Wissenschaftler des Alfred-Wegener-Institutes für Polar- und Meeresforschung hatten vor fünf Jahren eine Studie veröffentlicht, die einen Zusammenhang nahelegt: Demnach könnte die aktuelle Kältewelle eine Folge des schrumpfenden Arktiseis sein, das veränderte Bedingungen für die typischen Zirkulations- und Luftdruckmuster über der Nordhalbkugel mit sich bringt. Der sogenannte Jetstream spielt verrückt und bringt sonst untypische kalte arktische Luftmassen in Regionen, die er sonst verschont.  

Bilanz: Das Jahr 2017 bestätigt den Trend

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