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Warum "glutenfrei" nicht immer gesund ist

Barbara Kaufmann
Autorin und Filmemacherin in Wien

Drehbuchstudium an der Wiener Filmakademie, freie Filmemacherin;
langjährige Radiojournalistin bei Ö1, danach Leitende Redakteurin bei NZZ.at, Bloggerin beim Standard.at und Kolumnistin bei der Tageszeitung Kurier.

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Barbara KaufmannSonntag, 30.09.2018

Es ist ein Zeichen von Gesundheitsbewusstsein und für viele gehört es mittlerweile beinahe zum guten Ton. Beim Einkauf darauf zu achten, dass Produkte glutenfrei sind. Selbst, wenn keine Unverträglichkeit vorliegt, kann das nicht schlecht sein. So die vorherrschende Meinung. Schließlich hat man schon oft Negatives über Gluten gelesen. Dass es die Kleber im Weizen sind und Weizen, das liest man auch immer öfter, ist ohnehin nicht gut. Gefühlt jede zweite Diät empfiehlt immerhin, Weizen und anderes Getreide wie Dinkel, Roggen, Gerste wegzulassen. Da kann es doch nur gesund sein, sich glutenfrei zu ernähren. 

Ein Irrglaube, wie ein Bericht in "Greatist", einem US-Medien-Start-up, das sich vor allem Gesundheits- und Lifestylethemen verschrieben hat, nun schildert. Von einer regelrechten "Glutenpanik" in den USA sprechen da Experten, die dahinter vor allem die vielen Medienberichte als Ursache vermuten. Schließlich sieht es in den USA nicht anders aus als in Deutschland, wo nur rund 1% der Bevölkerung nachgewiesen an Zöliakie, also Glutenunverträglichkeit, leidet. 

So wird auf einschlägigen Internetseiten ebenso wie in Berichten seriöser Medien die glutenfreie Ernährung mittlerweile als Allheilmittel gegen etliche Beschwerden gepriesen, obwohl der Nachweis dafür fehlt. So soll sie gegen Akne helfen, Sodbrennen heilen usw. Doch wer Gluten ohne medizinische Indikation von seinem Speiseplan streicht, gerät laut neuester Studien in Gefahr, zu wenig Nährstoffe zu sich zu nehmen und sein Risiko für Herzkreislauferkrankungen zu erhöhen. Vor diesen schützen etwa Vollkornprodukte, die aus der glutenfreien Ernährung ebenfalls oft gestrichen werden. Eine erst letztes Jahr veröffentlichte Studie geht sogar so weit, dass sie Menschen ohne Zöliakie ausdrücklich empfiehlt, sich nicht glutenfrei zu ernähren. 

Warum "glutenfrei" nicht immer gesund ist

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